Kriegsende vor 76 Jahren
Angela Merkel mahnt: Immerwährende Verantwortung, Erinnerung wach zu halten

Der 8. Mai 1945 war für die meisten ein Tag der Freude. Heute vor 76 Jahre endete der Zweite Weltkrieg. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dazu ermahnt, die Erinnerung an die Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges lebendig zu halten. „Das ist die ewige Verantwortung Deutschlands“.
Bundeskanzlerin mit emotionalem Appell
Zum 76. Jahrestag erinnerte die Bundeskanzlerin an die Opfer der NS-Zeit. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert später bei Twitter mitteilte, sagte Merkel: „Es bleibt unsere immerwährende Verantwortung, die Erinnerung an die Millionen von Menschen wachzuhalten, die in den Jahren nationalsozialistischer Gewaltherrschaft ihr Leben verloren.“
Meck-Pomm-Ministerpräsidentin: Menschen konnten Hoffnung schöpfen
Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat am Freitag an die Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnert. Der 8. Mai sei ein wichtiger Tag in der deutschen Geschichte, sagte sie. "Für die meisten Menschen war der 8. Mai 1945 ein Tag der Freude und Erleichterung. Endlich war dieser furchtbare Krieg vorbei. Die Menschen konnten wieder Hoffnung schöpfen. Und viele beteiligten sich schon bald am Wiederaufbau des Landes."
Heiko Maas: Faschismus leider nicht ganz ausgemerzt
Außenminister Heiko Maas meldete sich bei Twitter zu Wort. „Am #TagderBefreiung sind wir allen dankbar, die ihr Leben riskiert und millionenfach geopfert haben, um die Welt vom Faschismus zu befreien“, schreibt er. Und weiter: „Die Idee des Faschismus ist leider auch heute nicht ganz ausgemerzt. Wir müssen jeden Tag gemeinsam für Demokratie und Freiheit einstehen.“
Gedenkveranstaltungen in ganz Deutschland
Am 8. Mai gibt es vielerorts in Deutschland Veranstaltungen, um an das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung von der NS-Gewaltherrschaft durch die Alliierten zu gedenken. In Salzgitter will ein Bündnis zum Tag der Befreiung ein Zeichen gegen Rassismus, Faschismus und Krieg setzen. „Am Samstag wollen wir im Bereich der Fußgängerzone von Lebenstedt und dem Salzgittersee rechte Aufkleber entfernen“, kündigte Frank Raabe-Lindemann von der IG Metall an. In Salzgitter ist es dem Bündnis zufolge in den vergangenen Wochen vermehrt zu rechten Schmierereien gekommen. Zahlreiche Sprüh-Attacken und verfassungsfeindliche Aufkleber an zentralen und belebten Orten in Lebenstedt seien gemeldet worden.
In Eschede hat das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus zu einer Demo am Nachmittag aufgerufen. In mehreren Reden soll dabei an die Opfer des NS-Regimes erinnert werden. Mitte April hatten in Bergen-Belsen rund 150 Menschen der Befreiung des Konzentrationslagers vor rund 76 Jahren gedacht.
Blumen an Sowjetischen Ehrenmalen niedergelegt
Eigentlich sollten zum Kriegsende auch zahlreiche Gedenkfeiern in Berlin stattfinden. Auf der Internetseite von „Berlin.de“ wird allerdings darauf hingewiesen, dass viele davon wegen der Coronapandemie abgesagt werden mussten. Dennoch wird dazu aufgerufen, „unter Beachtung der Abstands- und Hygiene-Regeln individuell dieses Ereignisses an den historischen Orten und Andachtsstätten zu gedenken.“
An den Sowjetischen Ehrenmalen in den Stadtteilen Buch und Niederschönhausen wurden am Samstag Blumen und Kränze niedergelegt. Am Sonntag soll es Kranzniederlegungen an den Sowjetischen Ehrenmalen im Tiergarten und im Treptower Park geben.