Rettungskräfte müssen über Wendeltreppe in den zwölften Stock!
5 Stunden im Fahrstuhl gefangen: Kieler Feuerwehr muss Besucher aus Rathausturm befreien
Bei der Frage „Treppe oder Fahrstuhl“ werden sich die meisten wohl für den Aufzug entscheiden – erst recht, wenn zwischen Start und Ziel gute 70 Meter Distanz liegen. Ähnliches denken sich am Dienstagnachmittag (13.12.) vermutlich auch die Besucher des Kieler Rathausturmes, als sie nach ihrem Aufenthalt auf der Aussichtsplattform wieder ins Erdgeschoss zurückkehren wollen. Doch statt schneller Abfahrt passiert ihnen genau das, wovor sich wohl alle Fahrstuhlnutzer fürchten: Sie bleiben stecken und müssen satte fünf Stunden auf ihre Rettung warten.
Aufzugsexperten können nicht helfen
Auf dem Weg nach unten fährt der Fahrstuhl mit seinen fünf Passagieren zwischen dem zwölften und elften Stock plötzlich nicht mehr weiter – mutmaßlich verkantet sich der Fahrkorb und bleibt stecken. Doch das Drama geht weiter, denn auch die Experten der hinzugerufenen Aufzugsfirma sind rat- und machtlos – sie können den fünf Rathausbesuchern nicht aus ihrer ungünstigen Lage heraus helfen. Das Warten auf Befreiung aus dem kleinen Metallkasten geht in die nächste Runde.
Lese-Tipp: In allerletzter Sekunde: Mann geht aus Aufzug - kurz bevor er nach unten kracht.
Rettung über die Wendeltreppe
Erst die Kieler Feuerwehr bringt das rettende Equipment mit zu ihrem Rettungseinsatz. Das nächste Problem: Sie müssen alles in den zwölften Stock tragen – zu Fuß über eine schmale Wendeltreppe, der Aufzug ist schließlich schon belegt. Da der Fahrkorb des Aufzugs aus vier Lagen besteht, müssen die Einsatzkräfte diesen gewaltsam mit einem Winkelschleifer öffnen. Erst dann können sie die fünf Gefangenen endlich befreien – gegen 20:15 Uhr und damit fast fünf Stunden, nachdem die Besucher in den Fahrstuhl gestiegen waren. Die Befreiten sind nach ihrem Aufzug-Langzeitaufenthalt aber alle wohlauf. „Glücklicherweise“, wie die Polizei mitteilt, seien sie ruhig geblieben. (xas)