Lieblingsrolle? Opferrolle

Kanye West reagiert auf Judenhass-Skandal - mit schrägem Teddybären-Vergleich

 American rapper and entrepreneur Kanye West, wearing a bulletproof vest, addresses supporters during his first campaign event in the upcoming presidential election, Sunday, July 19 2020, in North Charleston, South Carolina. Kanye told the crowd that everyone that has a baby should get a million dollars and that marijuana should be free. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY CHS20200719202 RICHARDxELLIS
Kanye West isoliert sich durch seine Äußerungen mehr und mehr.
www.imago-images.de, IMAGO/UPI Photo, IMAGO/RICHARD ELLIS

„Ye“ht’s eigentlich noch? Kanye „Ye“ West fiel zuletzt durch üble rassistische und antisemitische Entgleisungen auf. Nun hat der Rapper den Skandal in einem neuen Interview kommentiert. Und einen ebenso absonderlichen wie schrägen Vergleich gezogen – offenbar darum bemüht, seine Hass-Attacken runterzuspielen.

"Was ist mit Amerika passiert?"

Beim Verlassen einer Kirche in Los Angeles warteten bereits einige Reporter auf den Musiker. Die mussten laut „TMZ“ noch nicht mal Fragen stellen, er soll einfach drauflosgeredet haben.

Im Seltsam-Talk deutete der „Donda“-Sänger dann an, dass mehr Menschen vom Balenciaga-Skandal entsetzt wären als von seinen rassistischen und judenfeindlichen Äußerungen. Das Luxuslabel stand zuletzt in der Kritik, da es für eine Werbekampagne Kinder mit Sadomaso-Teddybären hatte posen lassen. Ein klares Ablenkungsmanöver. Offenbar sieht er sich selbst in der Opferrolle, fragt:

„Was ist mit Amerika passiert? Was ist mit der ganzen Welt passiert? Sie versuchen, all meine Geschäfte gleichzeitig zu zerstören (...) und niemand sagt etwas.“

Im Video: Antisemitismus-Skandal um West: "Er ist komplett allein"

Im Interview plädiert der Ex von Kim Kardashian dann auch noch dafür, dass der neue Twitter-Boss Elon Musk doch Verschwörungstheoretiker Alex Jones twittern lassen soll, der von der Plattform gesperrt worden war. Der Unternehmer leugnet beispielsweise das grausame Sandy-Hook-Attentat, bei dem ein bewaffneter Angreifer in den USA 20 Kinder einer Grundschule tötete.

West verlor zuletzt nicht nur sein Gesicht – viele wenden sich mittlerweile entsetzt von ihm ab –, sondern auch seinen Deal mit Adidas. Der Konzern hatte wegen des Rassismus-Skandals die Zusammenarbeit beendet. Und wie das neue Interview zeigt, ist bei dem Mann so schnell keine Besserung in Sicht. (nos)