RTL hat exklusive Zahlen: Vermittlungsquote ist lächerlich geringJobangebot durch die Arbeitsagentur? Sehr unwahrscheinlich!

von Maximilian Edelmann

So gut wie keine Vermittlung von Arbeitslosen durch Arbeitsagenturen!
Wer arbeitslos war, ging früher schlicht zum Arbeitsamt und die konnten einen dann im besten Fall in einen neuen Job vermitteln. Doch heute spielt sie Agentur für Arbeit (BA) bei der Vermittlung in reguläre Jobs so gut wie keine Rolle mehr! Das geht aus den BA-Zahlen zu den offiziellen „Vermittlungsquoten“ hervor, die RTL/ntv vorliegen. Die Bundesagentur für Arbeit weist die Vorwürfe zurück.

Arbeitslosenzahl steigt im August

Die Zahl der Arbeitslosen liegt in Deutschland im August bei 2,696 Millionen. Das sind 79.000 mehr als im Juli und 148.000 mehr als vor einem Jahr, teilt die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mit. Die Arbeitslosenquote erhöht sich um 0,1 Punkte auf 5,8 Prozent. Um so erschreckender, dass die Vermittlungsquoten so gering ausfallen. Die Details:

Vermittlungsquote hat sich zwischen 2014 und 2022 halbiert

Diese haben sich zwischen 2014 und 2022 auf um die sechs Prozent halbiert. Die Quote zeigt den Anteil der durch die BA in bezahlte Beschäftigung vermittelten Arbeitslosen an der Gesamtzahl der Arbeitslosen, die eine solche Beschäftigung gefunden haben und darum ihre Arbeitslosigkeit beendeten.

  • Bei arbeitslosen Empfängern von Hartz4/Bürgergeld (SGB 2) lag die Vermittlungsquote nach BA-Angaben im vergangenen Jahr bei 5,9 Prozent.

  • Im Jahr 2014 hatte sie bei 13,9 Prozent.

  • 2018 bei 10,5 Prozent gelegen.

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Im Jahr 2022 wurden demnach 24.759 Personen, die Hartz4 bezogen, von der Bundesagentur für Arbeit oder einem Jobcenter in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt. Daneben wurden 78.840 Personen vermittelt, die Arbeitslosengeld bezogen, in der Regel also weniger als ein Jahr arbeitslos waren. In dieser Gruppe betrug die Vermittlungsquote 6,6 Prozent. Die vergleichbare Quote hatte 2014 bei 12,6 Prozent gelegen.

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Linnemann (CDU): Agentur soll nicht auf Auszahlungs- und Maßnahmenstelle reduziert werden

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (46) sagte zu RTL/ntv: „Der Rückgang der Vermittlungsquote ist erschreckend. Die Politik muss die Bundesagentur für Arbeit wieder in die Lage versetzen, ihre eigentliche Kernaufgabe zu erfüllen, möglichst viele Menschen in Arbeit zu bringen. Sie darf nicht auf eine Auszahlungs- und Maßnahmenstelle reduziert werden.“ Die BA ist mehr aktuell mehr als 110.000 Mitarbeitern eine der größten Behörden in Deutschland.

Die Beschäftigungsaufnahme eines Arbeitslosen gehe in die Vermittlungsquote ein, wenn sie „nach Auswahl und Vorschlag“ durch die BA und Jobcenter zustande komme, so eine Sprecherin der Arbeitsagentur auf Anfrage. Die Arbeit der der BA und Jobcenter umfasse aber mehr als diesen „engen Vermittlungsbegriff“.

Selbstinformationseinrichtungen der Bundesagentur, die Beratungsdienstleistungen, die Informationsplattform "Jobsuche" sowie Potenzialanalysen und viele andere Möglichkeiten hätten einen weiteren Anteil an der Beschäftigungsaufnahme. (eku/nbl)

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