Kommt jetzt die sechste Corona-Welle auf uns zu?Immer mehr Corona-Fälle im Norden: Omikron-Untervariante ist auf dem Vormarsch

Die Infektionszahlen steigen in Norddeutschland wieder an – ganz vorne mit dabei: Schleswig-Holstein mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1.155,7 (Stand: 10.3.2022). Grund hierfür soll unter anderem die Omikron-Untervariante BA.2 sein. Ihr Anteil liegt deutschlandweit bereits bei fast 50 Prozent. Hinzu kommt: Es werden immer mehr Reinfektionen gemeldet. Heißt: Eine Person steckt sich innerhalb weniger Wochen mehrfach mit Covid-19 an.
Untervariante von Omikron ist auf dem Vormarsch
Im Nachbarland Dänemark ist "BA.2." der Subtyp von Omikron schon dominierend. Das Virus schreitet über die Grenze nach Norddeutschland. Flensburg hat im Landesvergleich die höchste Sieben-Tage-Inzidenz mit 1.905,8 (Stand: 10.3.2022). Der schleswig-holsteinische Virologe Helmut Fickenscher weiß, „es ist eine neue Variante, eine Untervariante von Omikron, die eben noch ansteckender ist und darum kann sie den anderen Virustyp verdrängen. Aber zum Glück ist er nicht mit schweren Krankheiten verbunden und insofern haben wir großes Glück gehabt.“
Mehrfachinfektionen sind möglich

Wenn man sich erst einmal mit Corona infiziert, ist man immun – das dachte man zumindest. Die vergangenen Monate haben uns eines besseren belehrt: Denn trotz einer Infektion mit Delta, ist eine Infektion mit Omikron möglich. Die Omikron-Untervariante BA.2 mache dabei keine Ausnahme: „Bei Omikron, egal ob der ersten oder der zweiten Omikron-Variante, fehlt der Respekt des Virus vor dem Genesenstatus und vor dem Impfstatus“, so Fickenscher. Deswegen seien Mehrfachinfektionen auch bei Omikron möglich.
Ein Beispiel für eine Reinfektion ist der schleswig-holsteinische SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller: Er hat sich innerhalb von drei Wochen zweimal mit Corona infiziert.
Lockerungen seien nicht in Gefahr
Der Virologe sieht aber keinen Grund zur Panik, denn „die dreifache Impfung schützt weiterhin sehr zuverlässig vor schweren Erkrankungen, Ausfällen und vor Todesfällen." Und auch die Hamburger Gesundheitsbehörde schaut entspannt den steigenden Infektionszahlen entgegen. Die liegen in der Hansestadt bei 3.162 (Stand: 10.3.2022). Die Inzidenz ist damit weiter auf 790,8 hoch geklettert. Eine Woche zuvor lag der Wert noch bei 640,6.
„In Hamburg sind neun von zehn Menschen ungefähr geimpft. Das Ziel war es immer , die Überlastung der Gesundheitssysteme zu vermeiden“, und davon seien die Norddeutschen zumindest noch weit entfernt, so Martin Helfrich von der Gesundheitsbehörde. Das bedeute auch, „massive Einschränkungen lassen sich damit nur noch bedingt rechtfertigen. Und deswegen werden sie eben auch schrittweise zurückgenommen." Auch der Virologe Fickenscher spricht sich für Lockerungen aus – auch wenn sich eindeutig eine neue Welle anbahnt.