Eine emotionale Abrechnung

"Uns Uwe" zerlegt die Fußballer des HSV

ARCHIV - Hamburgs früherer Fußballspieler Uwe Seeler posiert am 25.10.2006 in Hamburg neben dem HSV-Logo. Fußball-Idol Uwe Seeler fürchtet mehr denn je um die Bundesliga-Existenz seines Hamburger SV. «Wenn man so in den Abstiegskampf geht, dann wird das nichts. Wenn wir so weitermachen, habe ich keine Hoffnung mehr. Nicht mal ein Fünkchen. Das ist einfach jämmerlich», sagte der einstige Torjäger und spätere Präsident des HSV der «Bild»-Zeitung (Donnerstag) nach der 0:4-Niederlage des Tabellen-14. bei 1899 Hoffenheim. Foto: Maurizo Gambarini dpa/lno (zu dpa-Korr.: «HSV «eine Katastrophe» - Uwe Seeler ohne Hoffnung» vom 12.04.2012 )  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Uwe Seeler sorgt sich um den Hamburger SV.

Emotionale Abrechnung nach der nächste Klatsche. Vereinslegende Uwe Seeler geht nach dem erneut verpassten Bundesliga-Aufstieg des Hamburger SV hart mit den Profis ins Gericht. "Die Mannschaft macht den Eindruck, dass sie überhaupt keine Lust hat, aufzusteigen", sagte der 84-Jährige der "Bild". Die jüngste 2:3-Niederlage beim Abstiegskandidaten VfL Osnabrück sei die Krönung der Enttäuschung gewesen: "Ich konnte einfach nicht mehr hinschauen. Wissen die Spieler eigentlich nicht, was sie den Fans und dem Verein antun?"

"Für mich ist die Bundesliga ohne den HSV echt sch...."

Der HSV geht nun in seine vierte Saison in der 2. Liga. "Ich bin tief enttäuscht, ärgere mich sehr –ich hatte gehofft, dass es diesmal wirklich klappt. Für mich ist die Bundesliga ohne den HSV echt sch....", sagte Seeler, der immer mehr an einen baldigen Aufstieg zweifelt. "Das Geld, das man in die Mannschaft stecken kann, wird von Jahr zu Jahr weniger. Die Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg durch namhafte Absteiger immer größer. Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, die Rückkehr zu schaffen", sagte Seeler.

Zuvor war bereits Ex-Coach Thomas Doll hart mit den Fußballern ins Gericht gegangen. "Der HSV hatte nicht die Qualität, eine Mannschaft spielerisch auseinanderzunehmen, und er hatte nicht die Qualität, es mit Wucht in den Zweikämpfen zu schaffen, sich gegen Kiel oder Fürth zu behaupten. Da geht keiner hin, wo es wehtut", sagte der 55-Jährige der "Sport Bild".

Besonders der Auftritt beim 2:3 gegen den VfL Osnabrück am vergangenen Sonntag, bei dem der einst so stolze Verein seine letzte theoretische Chance auf das Erreichen der Relegation verspielte, tat dem ehemaligen Nationalspieler weh. "Dass die Spieler in so einem Spiel, in dem sie wissen, dass es um alles geht, nicht ihre Leistung abrufen, sagt alles über die Mannschaft aus. Die Qualität reicht nicht." (tno/dpa)