„Kuh-Tourismus“ am Pranger
Horror-Trip für 32 trächtige Rinder von Aurich nach Afrika gestoppt

1000 Kilometer haben sie schon hinter sich und jetzt wurden sie in Aurich gestoppt. 32 trächtige Rinder aus Bayern sitzen in Aurich fest. Zusammen mit über 210 anderen Zuchtrindern sollten sie bis nach Marokko gebracht werden. Das Heftige: Die 32 Tiere aus dem Süden haben bereits 1000 Kilometer auf einem LKW hinter sich. Der Weg nach Aurich führte schon über etliche Staaten außerhalb der EU, weil Bayern den Transport nach Marokko nicht erlaubt hatte. Daraufhin soll das Transportunternehmen eine Beförderung nach Niedersachsen beantragt haben, die über zahlreiche Länder führte.
Die Grünen sind empört
Schon seit Längerem sollen Tierschützer ein Auge auf die Stadt Aurich geworfen haben und gegen solche Transporte demonstrieren, erklärt Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin der Grünen. Von hier aus würden sie dann in Richtung Afrika starten. Über die Protestierenden waren die Grünen auf den Transport aufmerksam geworden und setzen sich jetzt für die Tiere ein. „Was mich am meisten ärgert ist, dass Niedersachsen ein Schlupfloch ist. Die Landwirtschaftsministerin tut nicht genug, um diese qualvollen Tiertransporte zu verhindern“, sagt sie überzeugt.
Niedersachsens Agrarministerin reagiert
Besonders die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und die niedersächsische Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) stehen jetzt in der Kritik. Mit dieser Art von Kuh-Tourismus müsse Schluss sein, sieht Zweitere ein. Den Grünen reicht das nicht. Sie fordern konkrete Maßnahmen direkt von Julia Klöckner. “Sie könnte eine Liste festlegen, mit Ländern in die die Tiere nicht mehr befördert werden dürfen“, unterstreicht Miriam Staudte.
Wie geht es für die Tiere weiter?
Die 32 trächtigen Rinder aus Bayern haben Glück gehabt. Ihnen bleibt ein grauenvoller Transport wohl erspart, berichtet die Landtagsabgeordnete. „Für die Tiere ist das Stehen und sich festhalten während der Fahrt sehr anstrengend. Hinzu kommt, dass oft nicht richtig kontrolliert wird, ob die Tränken wenn überhaupt richtig angebracht sind. Es ist einfach Tierquälerei“, betont Miriam Staudte. Die Rinder kommen jetzt nach Belgien, das stehe fest. Spätestens nachdem sie aufs Schiff geladen und über das Mittelmeer nach Marokko transportiert worden wären, ab diesem Zeitpunkt wäre es für die Tiere ganz düster geworden, beteuert die agrarpolitische Sprecherin.
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