Es ist zu trocken

Höchste Waldbrandgefahr in Niedersachsen

Philipp Schulze
Die Dürre von 2018 bis 2020 war die schlimmste seit 250 Jahren in Europa.
deutsche presse agentur

Zu trockene Böden, zu wenig Regen: In Niedersachsen herrscht Waldbrandgefahr – und zwar die höchste Stufe, wie der Gefahrenindex zeigt. "Die Lage ist kritisch", sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Wasser fehlt auch in tieferen Erdschichten

Einzig in Südniedersachsen - etwa im Harz - sowie im Landkreis Cuxhaven sei die Lage etwas entspannter. Grund für die hohe Waldbrandgefahr seien neben der Trockenheit der vergangenen Tage auch die zu wenigen Regenfälle der zurückliegenden Monate und Jahre, sagte der DWD-Meteorologe am Donnerstag. Das aktuelle Wetter trockne die oberen Bodenschichten aus, tiefere Erdschichten seien schon seit längerer Zeit trocken. "Das macht sich jetzt bemerkbar."

Hoffnung auf Regen

Die angekündigten Regenfälle in den kommenden Nächten führten deshalb nur gebietsweise zu einer Abschwächung der Waldbrandgefahr. Die Hoffnung liege auf mehr Niederschlägen in der kommenden Woche. Weil die obere Bodenschicht leicht austrockne, könne die Waldbrandgefahr allerdings nach ein paar heißen Tagen ohne Regen schnell wieder steigen. Eine Prognose für den gesamten Sommer kann laut DWD noch nicht abgegeben werden.

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Zu wenig Niederschlag im Frühling

ARCHIV - 11.03.2021, Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin: Heftige Schauer, gar Dauerregen über einige Tage können so viel Wasser bringen, dass die Gartenböden es nicht mehr aufnehmen können. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) zieht am 30.08.2021 seine vorläufige Bilanz des Sommers 2021. Bisher zeichnet sich ab, dass es von Anfang Juni bis Ende August deutlich zu viel geregnet hat. (zu dpa «Viel zu viel Regen im Sommer - Wetterdienst zieht Bilanz») Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa-tmn +++ dpa-Bildfunk +++
In den vergangenen Jahren war es im Schnitt während der Trockenphasen drei Grad zu warm. So beeinflusst der Klimawandel auch die Verfügbarkeit von Wasser in Deutschland. Betroffen sind dabei nicht nur Flüsse, sondern auch die Wasserreservoirs des Landes.
may alf, dpa, Jens Büttner

In den vergangenen Monaten fiel an vielen Orten in Niedersachsen zu wenig Regen. In der Lüneburger Heide etwa habe es im Mai und Juni deutlich zu wenig geregnet, sagte der Meteorologe. Dort sei die Waldbrandgefahr derzeit besonders hoch. Auch im höher liegenden Harz, wo es im Frühjahr üblicherweise relativ häufig regne, habe es zu wenig Niederschlag gegeben, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß. (dpa/kum)