Hinter den Kulissen von Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern

So spannend war der Dreh

Der Film "Starfighter – Sie wollten den Himmel erobern" wurde realisiert von Zeitsprung Pictures für RTL, gefördert durch Mittel der Film- und Medienstiftung NRW, medienboard Berlin-Brandenburg, MFG Baden-Württemberg sowie FFF Bayern. Die Dreharbeiten fanden zwischen dem 24. Juni und dem 20. August 2014 an 38 Drehtagen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Berlin und Bayern statt – dabei stellte die etwa 100-köpfige Crew immer wieder fest, dass der Starfighter F-104 in der gesamten Republik noch sehr bekannt ist und dass das Thema noch immer stark polarisiert.

RTL, Starfighter
Der Starfighter wurde auch Wittwenmacher genannt, weil so viele Piloten mit dem F-104 abgestürzt sind.

Der erste große Block der Dreharbeiten fand in Hörstel auf dem ehemaligen Starfighter-Militärflugplatz Hopsten-Dreierwalde statt. Hier wurde der Fliegerhorst Nörvenich dargestellt. Zum Dreh standen zwei echte, fluguntaugliche Starfighter zur Verfügung, die von einem Privatsammler geliehen und in einem aufwendigen Spezialtransport nach Hörstel gebracht wurden. Der Rest der Fliegerstaffel entstand digital.

Andere technische Elemente wie Cockpitteile, Schleudersitze, Messinstrumente und ähnliches stammten vom Luftfahrtmuseum Wernigerode. Um alles so realistisch wie möglich darzustellen, half uns der ehemalige Starfighter-Pilot Jürgen B. Pöppelmann mit seiner fundierten und fachkundigen Expertise.

Nach dem Fliegerhorstdreh in Hörstel ging es weiter nach Rheindahlen (Mönchengladbach), wo auf dem ehemaligen Gelände des britischen Hauptquartiers der nächste Block der Dreharbeiten stattfand: Hier wurde die Wohnsiedlung in Nörvenich mit ihren Häusern eingerichtet, in denen die Piloten mit ihren Familien lebten. Hier konnte die Crew unter ähnlichen Bedingungen wie auf einem Studiogelände arbeiten. Alte Automodelle fuhren tagelang über die Straßen des Quartiers, ohne dass die Aufnahmeleitung auch nur eine Straße sperren musste. Ideale Drehbedingungen für einen historischen Film.

Aufwändige Nachbearbeitung

Starfighter, F-104, RTL-Eventmovie
Vor dem Greenscreen enstanden die spektakulären Flugszenen mit den Starfightern.

Logistisch weit aufwendiger waren die Dreharbeiten in Köln. Eine 60er-Jahre-Demo an der Kölner Universität erforderte großen Aufwand. Im Gebäude des ehemaligen Gerling-Konzerns diente die moderne Architektur der 60er-Jahre dem Szenenbild gleich für zwei verschiedene Schauplätze im Film: als nobles Hotel und als Lobby und Konferenzsaal des Flugzeugkonzerns, der im Film in L.A. angesiedelt ist. Nach dem langen Drehabschnitt in NRW zog die Crew nach Baden-Württemberg.

In Stuttgart dienten ein Krankenhaus, mehrere Bungalows und Häuser als Schauplatz der späten 60er-Jahre. Aufnahmen mit Digicopter und Shotmaker ermöglichten, die schöne Landschaft der Schwäbischen Alb als Kulisse für eine Cabrioletfahrt über Serpentinen einzufangen. In Berlin folgte der nächste Drehabschnitt. Hier gibt es noch immer eine große Auswahl an moderner Großstadtarchitektur der 50er- und 60er-Jahre. Gedreht wurde unter anderem in der "Schwangeren Auster", in der Akademie der Künste und im beeindruckenden Palais am Funkturm. Dort entstanden Szenen mit einer großen Anzahl Komparsen, die alle im Look der damaligen Zeit auftraten, eine große Herausforderung an die Abteilungen von Kostüm und Maske.

Der letzte Drehabschnitt fand in Bayern statt, wo ein 60 Meter hohes Hochlager in Schwandorf zu einem Filmstudio für VFX-Effekte umfunktioniert wurde, um die Piloten beim Flug in den Starfightern zu drehen. Ein großer dreh- und aufklappbarer Tunnel aus Projektionsfolie wurde hier aufgebaut. In dieser Röhre wurden Cockpitteile sowie Schleudersitze installiert. Je nach Bedarf und Notwendigkeit projizierten Hochleistungsprojektoren dann Wolken und Himmel gegen die Wand der Röhre oder verwandelten sie in einen Greenscreen, auf dem die VFX-Künstler in der Nachbearbeitung eine neue Wirklichkeit erstellten. Hier schwebten auch Fallschirme an großen Kränen durch die Halle, und so mancher Absturz kündigte sich dramatisch vor Grün an. Es verlangte von den hervorragenden Darstellern schon einiges an Vorstellungskraft, um hier ihre Rollen packend und mitreißend zu spielen – die Schweißperlen auf der Stirn mussten nicht vom Make-up kreiert werden, die kamen ihnen in den engen Cockpits von ganz allein.