"Handgemachte" Supermarkt-Produkte: Höhere Qualität oder Geldmacherei?

Handgeschöpft, handverlesen, handgefüllt: Viele Hersteller steigen auf den "Hand"-Trend auf und versehen ihre Produkte mit Labels, die nach größerer Sorgfalt, höherer Qualität und besserem Geschmack klingen. Natürlich sind diese Lebensmittel deutlich teurer als herkömmliche Supermarktware - aber sind sie auch besser?

Handarbeit: Schinken in Folie legen

Keine Frage: Handarbeit boomt - zumindest in den Supermarktregalen. Dass Menschen statt Maschinen die Lebensmittel fertigen, gibt vielen Käufern ein gutes Gefühl; der höhere Preis wird dafür gern in Kauf genommen. Doch wir haben festgestellt: Beim Shoppen ist nicht alles Gold, was glänzt. Wie viel in der Produktion tatsächlich von Hand erledigt wird, ist oft nicht klar.

So gibt etwa ein Hersteller zu: Sein "handgemachter Hinterschinken" ist deshalb handgemacht, weil seine Bestandteile aus der Innen- und Außenseite der Schweinekeule händisch in eine Folie eingelegt werden. Darf das Produkt dann überhaupt so heißen? Ja, sagt Marc Zain, Anwalt für gewerblichen Rechtsschutz. Warum das so ist, erklärt er im Video.

Aufwändige Tiefkühlpizza

Etwas anders sieht es bei den Tiefkühlpizzen von Christoph Schramm aus. Der Unternehmer erklärt: "Bei uns wird der Teig vollständig von Hand entnommen, ausgebreitet, flachgedrückt, gestapelt und in zwei Stufen auf 30 Zentimeter ausgebreitet." Das tue dem Hefeteig gut und wirke sich deshalb positiv auf den Geschmack aus, betont Schramm.

Auch wenn die Siegel und Labels auf den Packungen verheißungsvoll sind, empfiehlt es sich also, etwas genauer hinzuschauen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft die Lebensmittel am besten auf dem Markt oder in richtigen Manufakturen - oder isst die Pizza direkt beim Italiener.