Erstes emotionales Statement

Alfred Gislason über den Krebs-Tod seiner Frau: "Es war ein Schock, wie schnell es ging"

Alfred gislason Frau
Alfred und Kara-Gudrun Gislason waren 40 Jahre verheiratet.
Holsteinoffice, Imago Sportfotodienst

Erstes öffentliches Statement

2021 ist vermutlich das schlimmste Jahr im Leben von Alfred Gislason. Im Mai hat der Handball-Bundestrainer seine geliebte Ehefrau an den Krebs verloren. Jetzt spricht er erstmals öffentlich über diese harte Zeit. „Sie wollte, dass ich weitermache“, erzählt er.

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40-jähriges Eheglück

Alfred Gislason und seine Ehefrau Kara-Gudrun lernten sich mit 12 Jahren kennen und nur vier Jahre später auch lieben. Seitdem sind die Zwei ein Paar. Mit ihr hat Gislason zwei Söhne (Elfar und Andri), eine Tochter (Adelheid) und auch bereits Enkelkinder. Es schien wie das perfekte Familienleben, doch dann der Schock: Am 3. Mai bekommt Kara-Gudrun die Diagnose „Krebs“.

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Kara ermunterte ihn zum Weitermachen

Es war nicht das erste Mal. „Der Krebs war mit aller Macht und Brutalität zurückgekommen. Es war ein Gehirntumor, ein extrem seltener und bösartiger“, sagt Gislason im Interview mit der „Sportbild“.

Gislason habe den Job als Bundestrainer hinschmeißen wollen. „Meine erste Reaktion war, ich rufe Axel Kromer an, kündige - und wir gehen dann nach Island und verbringen die Zeit, die Kara noch bleibt, gemeinsam in Island“, sagte Gislason. Er habe vor allem auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen absagen wollen, doch das sei für seine Ehefrau nicht in Frage gekommen: „Dann sagte Kara aber: 'Nein.' Als hätte sie es geahnt, dass sie schon früher geht. Da hatte ich noch gedacht, wir schaffen noch ein halbes Jahr zusammen.“

Die Zeit der kräftezehrenden Chemotherapie für die Familie ein Albtraum. Genauso wie die schlechten Nachrichten der Ärzte: „Anfang Mai, nach der zweiten 6er-Chemo sagten uns die Ärzte, dass es so gut wie aussichtslos ist und sie nichts mehr machen könnten. Das war und ist immer noch unglaublich hart. Kara und ich sind seit unserem 16. Lebensjahr zusammen gewesen und kennen uns, seit wir zwölf Jahre alt sind.“

Gislason machte für seine Frau weiter: Nach dem schweren Schicksalsschlag reiste der Isländer mit der deutschen Handball-Nationalmannschaft zu den Olympischen Spielen nach Tokio. "Die Spieler wussten, dass Kara krank war. Mit der Zeit hörten sie auch, dass es ihr schlechter ging.“

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"Schockierend, wie schnell es ging"

Am 31. Mai verstarb Kara-Gudrun Gislason an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Es sei „schockierend gewesen“, wie schnell es am Ende alles ging, erinnert sich Gislason zurück. Besonders die Olympischen Spiele seien hart gewesen, denn nach großen Turnieren sei Gislason immer so schnell es ging zurück zu seiner Kara-Gudrun gefahren. Diesmal war alles anders.

„Sonst bin ich immer so schnell es ging zu Kara nach Hause gefahren. Und dann ging mir auf einmal durch den Kopf – es ist eigentlich egal, ob ich heute oder morgen nach Hause fahre. Denn Kara ist nicht mehr dort.“ Nach Informationen der Bild wird Gislasons Frau am 4. September mit einer Seebestattung verabschiedet. (lgr/dpa)