Nach Streit zwischen zwei Familien
Hamburger Polizei erschießt Schäferhund bei Wohnungsdurchsuchung

Am frühen Mittwochmorgen um kurz vor 5 Uhr brechen Spezialkräfte der Polizei eine Wohnungstür in Hamburg-Altona auf. Der 56-jährige Bewohner soll einen 47-Jährigen bedroht haben, dahinter stehe wohl ein Streit zwischen den beiden Familien. Der Polizei liegt ein Durchsuchungsbeschluss vor. Womit die Einsatzkräfte nicht rechnen: In der Wohnung lebt ein Schäferhund, der bereit ist, sein Heim zu verteidigen.
Als das LKA die Tür aufbrach, griff der Hund sie an
Der Schäferhund attackiert die Einsatzkräfte sofort – sie ziehen ihre Waffe. Die Polizei Hamburg beschreibt den Vorfall so: „Als sie (Anm. der Redaktion: Die Einsatzkräfte) unmittelbar nach der gewaltsamen Öffnung der Wohnungstür plötzlich von einem Schäferhund angegriffen wurden, kam es zum Schusswaffeneinsatz. Der Hund wurde dabei tödlich verletzt.“
Warum wurde die Wohnung durchsucht?
Der Grund für den Einsatz sei laut Polizei ein Streit zwischen zwei Familien. Unter anderem soll der Sohn eines 47-Jährigen das Pflegekind des 56-Jährigen sexuell belästigt haben. Daraufhin durchsuchte die Polizei zunächst das Haus des 47-Jährigen. Dabei fanden die Ermittler Hinweise darauf, dass der 56-Jährige den Mann bedrohe und im Besitz von Schusswaffen und Munition sei. Die Staatsanwaltschaft stellte noch für die Nacht einen Durchsuchungsbeschluss aus.
Alle Beteiligten auf freiem Fuß
Der Verdacht bestätigte sich nicht: Die Polizei fand weder Schusswaffen noch Munition in der Wohnung des 56-Jährigen. Die Ermittler fanden einen Schlagstock, den sie sicherstellten. Da keine Haftgründe vorlagen, blieben alle Beteiligten auf freiem Fuß, so die Polizei. Der Hund starb noch in der Wohnung an seiner Schussverletzung. (lve/dpa)