Schule ist 15 km vom Ort des Unglücks entfernt: "Sind bestürzt und tief betroffen"
Schüler mit Behinderung (10) in Elbe vermutlich ertrunken: Wie kam er zum Fährenanleger?

Fußgänger sehen am Dienstagvormittag, wie ein 10-jähriger Junge am Bubendey-Ufer in Hamburg in das eiskalte Wasser der Elbe fällt. Mit einem Großeinsatz suchen die Einsatzkräfte seitdem stundenlang nach dem Schuljungen. Doch bisher gibt es keine Spur. Allerdings gibt es jetzt neue Details: Der 10-Jährige soll eine geistige Behinderung haben und vor dem Unglück unerlaubt von der Schule abgehauen sein.
Sonderbar: Unfallstelle über 15 Kilometer von Schule entfernt
Bei dem zehnjährigen Jungen handele es sich um einen Autisten, der die fünfte Klasse der Schule für Kinder mit geistigen Behinderungen „Nyphenweg“ in Harburg-Marmstorf besuchte. Von hier soll der 10-Jährige während der Schulzeit fortgelaufen sein.
Dabei ist vor allem sonderbar, wie der Schüler eine Strecke von über 15 Kilometern von seiner Schule bis zum Fährenanleger in Hamburg-Finkenwerder zurückgelegt haben soll. Laut Online-Kartendienst bräuchte man mit einem durchschnittlichen Tempo zu Fuß über drei Stunden zum Ufer. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln benötige man auch über eine Stunde mit mehrfachen Umsteigen!
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Stellungnahme der Schulbehörde: Gelände abgezäunt
Der Sprecher der Schulbehörde, Peter Albrecht, schreibt in einer schriftlichen Stellungnahme: „Die Schulbehörde und die Schulgemeinschaft der Schule Nymphenweg sind bestürzt und tief betroffen angesichts des gestrigen tragischen Unfalls und in Gedanken bei der Familie des Jungen.“
Wie das Schulkind das Gelände verlassen konnte, sei noch unklar. In der Mitteilung erklärt die Schulbehörde, dass das gesamte Gelände der Schule und der Nachbarschule mit rund 1,60 Meter hohen Zäunen eingegrenzt seien. Auch die Ausgänge seien in der Regel verschlossen. Außerdem wäre kein Vorfall aus der Vergangenheit bekannt, dass der Fünftklässler bereits schon einmal die Schule unerlaubt verlassen hätte.
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Polizei: Junge vermutlich ertrunken
Die Schule habe zunächst das gesamte Gelände sowie das Schulgelände der Nachbarschule und auch die direkte Umgebung abgesucht, um den Schüler zu finden. Die Schulbehörde schreibt, dass die Schule alles dafür tun würde, um den Sachverhalt zügig aufzuklären und die Polizei bei den Ermittlungen zu unterstützen.
Allerdings geht die Polizei mittlerweile davon aus, dass der Junge ertrunken sei. Die Hoffnungen, ihn noch lebend zu finden, seien gering. (dpa/jsi)