Briefbomben mit dem Paketdienstleister verschickt

Haftbefehl gegen mutmaßlichen DHL-Erpresser erlassen

Quelle: Polizei Brandenburg
Der Fall des DHL-Erpressers scheint gelöst zu sein.
Polizei Brandenburg

Vor dreieinhalb Jahren verschickt ein Unbekannter mehrere Briefbomben mit DHL. Per Erpresserschreiben fordert er eine Millionensumme in Bitcoins von dem Paketdienstleister. Lange suchen die Ermittler erfolglos nach dem Erpresser und rufen die Öffentlichkeit zur Mithilfe auf. Nun scheint der Fall gelöst zu sein: Am Donnerstag erging Haftbefehl gegen einen 35-jährigen Brandenburger, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Haftbefehl außer Vollzug gesetzt

Der mutmaßliche Erpresser hatte sich am Mittwochnachmittag bei der Staatsanwaltschaft Potsdam gestellt. Er habe zehn Erpressungen eingeräumt, heißt es. Der Haftbefehl gegen den Mann wurde unter strengen Auflagen außer Vollzug gesetzt – er bleibt auf freiem Fuß.

Paketbombe am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarkts

Anfang November 2017 war eine explosive Sendung an einen Online-Händler im Postzentrum Frankfurt (Oder) eingegangen. In den folgenden Monaten tauchten in Berlin zwei weitere Sprengstoffsendungen auf. Beide wurden dem DHL-Erpresser zugerechnet.

In einer Apotheke am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarkts wurde am 1. Dezember 2017 eine Paketbombe entdeckt. Darin befanden sich eine Sprengvorrichtung und Nägel – sowie ein Schreiben: Der Verfasser forderte von DHL eine Millionensumme in Bitcoins und drohte mit weiteren Paketbomben.

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Polizei veröffentlichte Foto des mutmaßlichen DHL-Erpressers

Das Landeskriminalamt ermittelte wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie der schweren räuberischen Erpressung. Nachdem die Ermittler lange im Dunkeln getappt hatten, kam im April Bewegung in den Fall: Die Polizei Brandenburg veröffentlichte ein Foto des Tatverdächtigen aus einer Überwachungskamera eines Bitcoin-Geldautomaten. (jra/bst)