Sensations-Goalie mit Krämpfen

Das ist Deutschlands Eishockey-Held

Canada's Cole Perfetti, left, challenges for the puck with Germany's goaltender Mathias Niederberger, centre, and Germany's Moritz Seider during the Ice Hockey World Championship group B match between Germany and Canada at the Arena in Riga, Latvia, Monday, May 24, 2021. (AP Photo/Sergei Grits)
Er war immer zur Stelle: Mathias Niederberger.
SG, AP, Sergei Grits

Mathias Niederberger riss die Arme hoch. Der Held des Abends feierte den historischen WM-Coup der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft schon, als an der Bande noch die Fäuste flogen. Mit grandiosen Paraden hatte der Torhüter den 3:1-Sieg gegen Kanada festgehalten - in einem harten Kampf, bei dem selbst nach der Schlusssirene nicht alle Auseinandersetzungen beendet waren.

"Aber da war ich so im Fluss..."

Instagram @mathias_niederberger
Mathias Niederberger
Instagram @mathias_niederberger

Was für ein Kämpfer: Torhüter Mathias Niederberger war beim 3:1-Coup der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Riga gegen Kanada der Held. Doch der Goalie des deutschen Meisters Eisbären Berlin, der 39 von 40 Schüssen abwehrte, hatte am Ende körperliche Probleme. "Ich hatte Krämpfe nach dem zweiten Drittel", sagte Niederberger bei Sport1.

"Vielleicht habe ich mir die Schlittschuhe zu fest gebunden", meinte der 28-Jährige später in der Pressekonferenz lachend. "Das ist nicht ganz leicht, da muss man viel, viel trinken und die Kraft ein bisschen managen", erläuterte er: "Aber da war ich so im Fluss, das hat dann letztendlich auch nichts mehr ausgemacht."

"So ein Spiel hab ich noch nie erlebt"

Schließlich hielt Niederberger den ersten WM-Sieg gegen den 26-maligen Weltmeister seit 1996 fest und baute seine eindrucksvolle Bilanz weiter aus: Von sieben WM-Spielen zwischen den Pfosten hat er bisher sechs gewonnen.Er lobte aber auch seine leidenschaftlich kämpfenden Mitspieler: "Wie wir die Schüsse geblockt und gearbeitet haben, war außergewöhnlich, so ein Spiel hab ich noch nie erlebt", sagte Niederberger bei Sport1: "Wir haben ein Löwenherz, das hat man gesehen."

Die Mannheimer Stefan Loibl (11.) und Matthias Plachta (12.) sowie ihr künftiger Club-Kollege Korbinian Holzer (58.) erzielten die Tore zum erst dritten Sieg im 39. WM-Duell für die DEB-Auswahl. Für den stark verbesserten Weltranglistenersten, der zuvor bereits gegen Lettland (0:2) und die USA (1:5) verloren hatte, traf Nick Paul (19.). Neben den Kanadiern waren auch schon die Favoriten Schweden, Finnland und Russland gegen vermeintlich Kleine ausgerutscht. (tno/dpa/sid)