GZSZ Folge 5723 vom 14.04.2015 auf GZSZ.de
Die Familie ist für viele Menschen aus den mannigfaltigsten Gründen heilig. Als ehemaliges Heimkind war Mieze froh, bei den Morenos endlich Stabilität und Geborgenheit gefunden zu haben. Nun, da Leon in U-Haft schmort und Sophie betreutes Wohnen für Mieze in Erwägung gezogen hat, scheint der Familienzusammenhalt so fragil wie nie zuvor. Nach dem Schulschwänzer-Debakel hat das einstige Straßenkind neuen Ärger an der Backe. Denn Jonas hat sich im Kochen versucht und die Morenoküche in einen kulinarischen Saustall verwandelt! Den Ärger für diese Aktion kassiert Mieze – oder sie denkt es zumindest. Sie ist sich sicher, dass Sophie total sauer und enttäuscht ist, ohne dass Leons Freundin dieses explizit äußert. Voller Sorge, bald aus dem Kreise der Familie verbannt zu werden, hört sie sich im „Vereinsheim“ Jonas‘ läppische Entschuldigung an. „Es tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin“, beteuert er. „Okay, ich hab‘ die Bude vermüllt. Ich wollte dir nur helfen und als du dann ausgetickt bist ... Es tut mir echt leid.“ Doch so leicht lässt Mieze ihren Liebsten nicht davonkommen. „Und jetzt ist alles wieder gut, oder was? Sophie ist voll pissig auf mich“, umreißt sie ihre Patsche unverblümt. Wie gut, dass sie einen findigen Freund hat – na ja, denkt der zumindest. „Sag, dass ich es war. Die schiebt dich wegen so einem Quatsch doch nicht ab.“ Wenn sich der Kochchaot da mal nicht gewaltig irrt! „Weil du sie ja so gut kennst“, ereifert Mieze sich ironisch. „Aber vielleicht wird’s ja voll cool da, mit voll den spannenden Leuten. Und das Jugendamt zahlt auch noch die Miete.“ Sauer darüber, dass ihr Boy sie nur noch tiefer hineingeritten hat, zieht Mieze von dannen.

Jonas macht eine Entdeckung
Während Mieze nur darüber spekulieren kann, wie es in Sophie aussieht, erfährt es Alexander aus erster Hand. „Ich bin am Limit“, jammert ihm Sophie die Ohren voll. „Irgendwann komm‘ ich nach Hause und die Bude brennt.“ „Hast du denn niemanden, der dich unterstützt?“, verlangt Alexander zu wissen. „Das Jugendamt. Die waren schon bei uns. Leon ist ja Miezes Vormund. Es gibt dieses betreute Wohnen. Das wäre nur vorübergehend, aber Mieze will nicht.“ Entwickelt sich das Vier-Augen-Gespräch gerade in eine Richtung, die Miezes Befürchtungen bestätigt? Wobei die Sache mit den vier Augen nicht ganz korrekt ist, was aber keiner der Erwachsenen weiß. Denn von der Treppe aus hört Hobbyspürnase Jonas jedes Wort mit an. Die kleine Petze lässt es sich nicht nehmen, schnurstracks zu Mieze zu rennen und ihr vom vermeintlichen Elternkomplott zu berichten. „Du hast Recht. Sophie war gerade bei Alexander. Sie meint das ernst mit dem betreuten Wohnen. Ich bin für dich da, egal, was kommt.“ Wie für Heranwachsende üblich, kommen die zwei nach dieser Unterredung auf eine haarsträubend dumme Idee. Eine, die Miezes ganzes Leben ruinieren könnte ...