GZSZ Folge 5715 vom 31.03.2015 auf GZSZ.de

Soziale Konventionen und Disney-Filme verkaufen ihn uns als den schönsten Tag im Leben: den Tag der Hochzeit. Für Nele und Mesut ist es nun fast so weit. Nachdem sie bereits zahlreiche Hindernisse aus dem Weg geräumt haben, steht das große Ereignis endlich in den Startlöchern. Alles könnte so wunderbar sein – fände die Braut in spe ihren künftigen Gatten nicht am Abend des Junggesellenabschieds mit einer Stripperin vor. Und das auch noch in trauter Lapdance-Zweisamkeit! „Du warst mit der allein“, wirft Nele ihrem Kerl vor, nachdem sie die verruchte Tänzerin vor die Tür gesetzt hat. „Ich wusste nicht, dass die kommt“, verteidigt sich der Überfallene wahrheitsgemäß. Wenn das stimmt, ergibt sich demnach eine nicht ganz unwichtige Frage: „Und wer hat sie dann gebucht?“ „Tayfun vielleicht?“, mutmaßt der Beschuldigte. „Klar. Und dann lässt er dich hier sitzen? Und dann hast du dich total gewehrt und sie saß plötzlich auf deinem Schoß?“ Das riecht nach Ärger! Zu seinem Glück weiß Mesut seine Nele um den Finger zu wickeln. „Darf man Geschenke ausschlagen? Okay, ist halt ‘ne scharfe Braut. Aber das war mein letzter Lapdance als freier Mann. Ich liebe doch nur dich.“ Bei solch rührseligen Worten schmilzt die baldige Eheringträgerin dann doch dahin und alle Zeichen stehen auf Romantik pur.

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Ein böses Omen? Nele meint, es bringt Unglück, den Bräutigam am Tag der Hochzeit zu sehen.

Nun fetzen sich auch noch die Eltern

Doch gleich am nächsten Morgen weht ein anderer Wind. Mit ansteigender Panik realisiert Nele, dass ihr Traumtyp und sie verpennt haben. „Ey, das geht nicht“, ärgert sie sich beim hastigen Anziehen. „Wir heiraten heute. Meine Eltern sind bestimmt schon bei mir zu Hause und stocksauer. Fuck! Wir dürfen uns heute nicht sehen, am Hochzeitstag. Das bringt Unglück.“ Abergläubisch wendet sie den Blick ab und düst los. Der nächste Schock ist nur einen Katzensprung entfernt. „Was ist hier los?“, will sie daheim von Jasmin und Ayla wissen. Die finsteren Mädelsmienen verheißen nichts Gutes und sogleich wird dieser Eindruck verbal untermauert: „Ich kann nicht zu deiner Hochzeit kommen. Ich flieg‘ in die Türkei. Auf der Hochzeit würde ich wieder Tayfun über den Weg laufen.“ „Ich wusste, dass der Tag böse endet“, hat Nele Vertrauen in ihre Hellsichtigkeit. Sie soll ihre Hochzeit ohne einen ihrer wichtigsten Menschen feiern? Ein hartes Los, doch für ihre Freundin wäre es zu viel, dem spielsüchtigen Vater ihres Kindes zu begegnen. Mit reichlich Bauchweh nimmt Nele die kurzfristige Hochzeitsabsage hin. Bei all dem Trubel bisher muss aber nun bei den dekorativen Vorbereitungen im „Vereinsheim“ alles gut werden, oder? Mitnichten! Als Neles Eltern und die von Mesut aufeinandertreffen, fliegen von jetzt auf gleich die Fetzen. Der Baumstamm, den das Brautpaar gemäß alter deutscher Tradition durchsägen soll, passt der Mesut-Mami gar nicht „Das hier ist eine Hochzeit, kein Holzfällertreffen“, erfasst sie die Natur der Veranstaltung. So fliegen die Beleidigungen hin und her und für Neles Papa steht ganz schnell fest: „In diese Familie kannst du unmöglich einheiraten. Diese Leute sind unmöglich.“ „Der beleidigt uns“, pfeffert die Mesuts Mutter zurück. „Sie haben angefangen“, kommt der argumentativ eher schwache Gegenschlag. Schon bald kreuzt Neles Papa mit gepackten Koffern auf: „Wir reisen ab“, proklamiert er. Die Fronten sind verhärtet, Braut und Bräutigam am Boden zerstört. Blasen sie die Hochzeit wegen der Fehde nun ab?