GZSZ Folge 5690 vom 24.02.2015 auf GZSZ.de

Die Natur ist grausam. Wer Beweise dafür will, muss sich in ihr nicht lang umsehen. Eine Venusfliegenfalle etwa lockt mit der Färbung ihrer Fangblätter arglose Beute an und schnappt dann erbarmungslos zu. Mit jenem destruktiven Kalkül geht auch Jo bei seinem Rachefeldzug vor. Der Anwalt hat erfahren, dass Katrin Leon vor Gerners Racheplänen gewarnt hat. So was will sich der zum Racheengel mutierte Anwalt nicht bieten lassen und plant sorgsam seinen nächsten Schachzug. Befand sich bisher die Liebe zwischen Sophie und Leon im Fadenkreuz des adrett gekleideten Bösewichts, steht nun seine Ex-Frau ganz oben auf seiner Feindesliste. Völlig nichtsahnend betrachtet Katrin bei einem Treffen mit Jo den Grundriss einer Immobilie. Was die Chefredakteurin des „MT“ da sieht, gefällt ihr prächtig – in solchen Räumlichkeiten soll ihr neues Online-Magazin entstehen! Nur der Preis macht Katrin zu schaffen, sprengt dieser doch eindeutig den Rahmen. So ein teures Büro? Wohl nicht in diesem Leben. „Du weißt doch, was repräsentative Räume auf potenzielle Geschäftspartner ausstrahlen“, probiert Jo, sie von der riskanten Investition zu überzeugen. „Ansehen kann ich’s mir ja mal“, gibt Katrin schließlich nach. Wenn die wüsste, dass just in diesem Moment Leon versucht, sie anzurufen und vor Gerner zu warnen! Als der Intrigant im Anzug zufällig auf dem Display des herumliegenden Handys sieht, wer da anruft, fackelt der Unhold nicht lange und steckt sich das Mobiltelefon seiner Ex-Gattin ein.

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Das Objekt begeistert Katrin, doch sie ahnt nicht, dass Jo ihr schaden will.

Bei der Begehung der potentiell künftigen Büroräume ihres Online-Magazins schwärmt nicht nur Katrin selbst, sondern auch Maren, die sie zur Besichtigung mitgeschleppt hat. „Zwei Etagen, so viel Platz“, begeistert sich Letztere. „Ich hab ein gutes Gefühl“, scheitert Katrins weibliche Intuition auf ganzer Linie. Bliebe noch das Problem mit der Finanzierung. Ihr Ex-Mann zeigt den Enthusiasmus eines Pfadfinders, der alten Damen über die Straße hilft, und bietet an, Katrin Geld zu pumpen. Seine Hilfsbereitschaft ist natürlich komplett gelogen und nur ein weiteres Zahnrad in der kalten Maschinerie seiner Rache. Gleich einer von der lieblichen Färbung der Venusfliegenfalle angelockten Fliege, lässt sich die zielstrebige Karrierefrau einlullen und setzt die Unterschrift unter den Vertrag, womit sie sich rechtlich bindet. Als die Sache gelaufen ist, macht der skrupellose Rechtsgelehrte Gerner seinen nächsten Schachzug. „Die gesamten 200.000. Buchen Sie sie bitte sofort wieder zurück“, dirigiert er übers Telefon und beraubt Katrin damit der ihr zuvor zugesicherten Finanzierung. Die Gerner-Falle schnappt zu und es sieht ganz danach aus, als würde in ihren Fangblättern Katrins Existenz endgültig zugrunde gehen …