GZSZ Folge 5668 vom 23.01.2015 auf GZSZ.de
Dass die sonst so brav erscheinende Lilly in ihrem Innersten auch eine impulsive, leidenschaftliche Seite hat, wurde ihr während der geheimen Schäferstündchen mit Philip klar. Auch die Tatsache, dass sie etwas für den selbstlosen WHY-Aktivisten Chris übrig hat, kann sie vor sich selbst nicht mehr leugnen. Trotzdem scheint sie von ihrer Spontan-Knutscherei mit dem „Mauerwerk“-DJ selbst überrascht zu sein. Mithilfe dieser Ablenkungsaktion gelingt es ihr allerdings, den politisch Engagierten aus der Schusslinie der sich annähernden Polizei zu manövrieren. In ihr sanftes Lippenspiel vertieft, erscheinen die beiden Gesetzesbrecher wie ein Liebespaar beim Abendspaziergang. „Können Sie uns das mal erklären?“, fordert dann der strenge Ordnungshüter, mit Blick auf den durch Chris angelegten Garten vor dem Eingang des MT. Doch die gewiefte Medizinstudentin behält während der heißen Küsse einen kühlen Kopf und erklärt ruhig: „Wir sind gerade zufällig vorbeigekommen. Mein Freund und ich wir waren bis eben im Kino.“ „Schöner Film“, schwärmt Chris schmunzelnd, während er die von ihm „Blondie“ Genannte mit Zärtlichkeiten neckt. Von den Augen des Gesetzes unbehelligt, gelingt es den beiden, den Tatort zu verlassen.

Später im „Mauerwerk“ ist Chris‘ Gemütslage etwas verstimmt, denn die verpatzte Aktion wird nicht die gewünschte mediale Aufmerksamkeit erzielen. „Keine Publicity, kein Selfie, nichts“, resümiert er ernüchtert. Doch nüchtern soll der Abend nicht verbracht werden, weshalb er Mittäterin Lilly zu einem Bier einlädt. Dabei lässt er es sich nicht nehmen, die Blondine wegen der unerwarteten Tuchfühlung aufzuziehen. „Aber gelohnt hat es sich doch trotzdem, allein schon für den Kuss“, scherzt er und geht noch einen Schritt weiter: „Wenn du willst, können wir gleich zu mir. Vögeln?“ Lillys biedere Seite lehnt jedoch echauffiert ab. Wie kann man nur ein so großes Ego haben könne, fragt sie sich, der von ihr ausgehende Kuss war schließlich nur als Ablenkungsmanöver intendiert! Oder hatte diese Annäherung doch mehr zu bedeuten, als sich die rationale Medizinstudentin eingestehen möchte?