Guatemala: Bei lebendigem Leib verbrannt - 16-Jährige stirbt durch Lynchmob

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Das Mädchen hatte keine Chance.

Ein Video aus Guatemala schockt gerade weltweit. Darin zu sehen ist ein 16-Jähriges Mädchen zwischen Dutzenden aufgebrachten Menschen. Immer wieder schubsen sie es, stoßen es zu Boden, treten es und schlagen auf es ein. Dann wird die 16-Jährige bei lebendigem Leib verbrannt. Es ist ein Akt der Selbstjustiz, der für Fassungslosigkeit sorgt.

Augenzeugen erzählen, dass das Mädchen gemeinsam mit zwei Männern in den Mord an einem guatemaltekischen Taxifahrer involviert gewesen sein soll, so der Sender 'CNN'. Die Männer konnten entkommen. Die 16-Jährige bekam die grenzenlose Wut der Bevölkerung zu spüren – Männer wie Frauen, die den Teenager blutig prügeln, mit Benzin übergießen und anzünden.

Präsident: Mangel an Polizisten

Die Polizei in Rio Bravo sagt, sie habe nun die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Doch gerade in den ländlicheren Gegenden Guatemalas ist Selbstjustiz ein stetes Problem. In der Vergangenheit sorgten immer wieder Fälle für Schlagzeilen, in denen Lynch-Mobs auf vermeintliche Verdächtige in Mordfällen losgingen.

Der guatemaltekische Präsident Otto Pérez Molina sieht laut 'CNN' das Problem vor allem in einem Mangel an Polizisten begründet. Experten sehen hier viel mehr ein Glaubwürdigkeitsproblem: Die guatemaltekische Bevölkerung habe kein Vertrauen in die Polizei und Behörden. Selbstjustiz scheint in dem südamerikanischen Land jedenfalls immer häufiger als ein probates Mittel im Kampf gegen die Kriminalität erachtet zu werden.