Dermatologe klärt aufLaser, Peelings, Masken und Co.: Das hilft wirklich gegen vergrößerte Poren

Eine Verkleinerung ist tatsächlich möglich!
Viele Menschen ärgern sich über ihre grobporige Haut, die glänzt und oft zu Mitessern neigt. Doch bei der Behandlung sollte man einige Dinge beachten und vor allem wissen, welche Behandlungsmethoden wirklich funktionieren.
Warum haben wir überhaupt Poren?
Poren sind überall dort vorhanden, wo Haarwurzeln zu finden sind – also fast auf der gesamten Hautoberfläche. Denn: Es handelt sich dabei um Öffnungen für die Haarfollikel in der Unterhaut, aus denen Talg abfließt. Ausgenommen sind lediglich die Handinnenflächen, Schleimhäute und die Fußsohlen.
„Die Poren sind da besonders groß, wo die Talgdrüse, die diese Pore als Ausführungsgang benutzt, besonders stark ausgebildet ist. Das ist besonders im Gesicht und in der T-Zone der Fall, aber auch im oberen Rücken und im Dekolleté“, sagt der Hamburger Dermatologe Prof. Dr. Volker Steinkraus im Interview mit RTL.
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Wie sieht's bei euch aus?
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Und wie kommt es zu vergrößerten Poren?
Hauptsächlich ist die Porengröße genetisch bedingt. Menschen mit einer Mischhaut oder einer eher fettigen Haut neigen vermehrt zu vergrößerten Poren. Das liege daran, dass die Talgdrüsen ausgeprägter sind und somit mehr Talg produziert wird. „Wenn die Talgdrüse wächst, dann wird die Pore größer, weil der ganze Apparat, an dem die Talgdrüse hängt, größer wird. Dann sieht man die Pore“, sagt Steinkraus. Die Betroffenen haben aufgrund der vermehrten Talgproduktion auch öfter mit Pickeln oder gar Akne zu kämpfen. „Akne kann nur dort entstehen, wo die Talgdrüse aktiv und die Pore folglich groß ist“, betont der Hautarzt.
Doch Pickel und Mitesser können die Poren zusätzlich dehnen. Deswegen sollte die Haut immer gut gereinigt werden. Um die Talgproduktion zu drosseln und damit der Pickelentstehung vorzubeugen, kann ein gesunder Lebensstil nicht schaden. Besonders sollte auf Alkohol, Nikotin und übermäßigen Stress verzichtet werden. Manchen Betroffenen hilft es auch, Milch und Milchprodukte wegzulassen.
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Doch es gibt auch einige Methoden, mit denen man großen Poren zusätzlich entgegenwirken kann. Welche das sind, weiß der Experte.
Was hilft gegen vergrößerte Poren? Vitamin A ist am effektivsten
Ist die Pore erst einmal vergrößert, zieht sie sich von allein nicht mehr zusammen. Es gibt jedoch ein paar Mittel, damit die Poren kleiner wirken. Am effektivsten ist laut dem Dermatologen der Einsatz von Vitamin-A-haltigen Cremes, Seren oder Isotretinoin-Tabletten (Vitamin-A-Derivat).
Die Poren können hier laut Steinkraus nach einer gewissen Zeit dauerhaft um bis zu 60 Prozent verkleinert werden, da die Talgdrüsenaktivität gesenkt wird.
Die Behandlung mit Isotretinoin ist jedoch häufig mit vielen unschönen Nebenwirkungen, wie Hauttrockenheit, verbunden und darf nicht von Frauen mit Kinderwunsch durchgeführt werden. „Es könnte zu Missbildungen beim Kind kommen“, warnt der Hautarzt. Wer nicht unter Akne leidet, greift daher am besten zum äußerlich angewendeten Vitamin A.
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Elektrischer Porenreiniger gegen Talg und Mitesser
Idealerweise verwendet man auch ein- bis zweimal wöchentlich einen elektrischen Porenreiniger. Der befreit die Poren von Talg, Mitessern und Schmutz, sodass sie sich zusammenziehen. „Es kommt zu einer leichten Verkleinerung der Porengröße, aber es ist keine Maßnahme, die eine große Verbesserung zur Folge hat“, sagt Steinkraus. Die mechanische Reinigung mit dem Saugknopf ist dennoch eine gute Alternative zu chemischen Peelings. Achtung: Elektrische Porenreiniger dürfen nicht bei Akne-Haut angewendet werden!
Auch hilfreich: BPO-Waschlotion
Zur täglichen Reinigung empfiehlt Steinkraus außerdem Waschlotionen mit Benzoylperoxid (BPO). Die bekomme man rezeptfrei in der Apotheke.
Professionelle Gesichtsreinigung bei der Kosmetikerin
Der Gang zur Kosmetikerin lohnt sich besonders für Frauen mit Hautproblemen wie Akne oder großen Poren: „Einmal alle paar Wochen sollte man zusätzlich zur professionellen Gesichtsreinigung. Mit dem Wasserdampf wird die Haut weich und dann kann man die Poren wunderbar ausdrücken“, ergänzt der Experte.
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Auch Gesichtsmasken helfen gegen vergrößerte Poren
Doch auch Zuhause könnt ihr etwas gegen zu große Poren tun. Gut geeignet seien beispielsweise Heilerde-Masken, die dabei helfen, verstopfte Poren zu befreien und das Hautbild zu verfeinern.
Alternativ dazu eignen sich auch adstringierende, also zusammenziehende Masken: „Wenn Sie die Maske entfernen, haben Sie das Gefühl, dass die Haut ein bisschen zu eng ist“, sagt Steinkraus. Einen großen porenverkleinernden Effekt kann man ihm zufolge dennoch nicht erwarten.
Mikrodermabrasion lässt Poren kleiner wirken
Bei diesem Verfahren werde die oberste Hautschicht mit einem Schleifkopf mit Diamantaufsatz abgetragen. Häufig werde die Mikrodermabrasion mit einem Fruchtsäurepeeling kombiniert. So wirken die Poren kleiner.
Porenminimierung per Laserbehandlung
Eine weitere professionelle Methode zur Porenminimierung ist eine Laserbehandlung. Hier werden die Kollagenproduktion und die Hautzellneubildung angeregt. So verkleinern sich die Poren.
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Große Poren kaschieren - mit dem richtigen Make-up
Auch wer zu großen Poren neigt, kann ihr Make-up verwenden. Es hat „keinen Einfluss auf die Porengröße“, so der Hautarzt. Jedoch können ungeeignete Produkte die Poren verstopfen und somit vergrößern. Deshalb solltet ihr unbedingt darauf achten, dass die Bezeichnung „nicht komedogen“ auf der Verpackung vorhanden ist. So werden die Poren nicht noch zusätzlich verstopft und die Pickelbildung werde verhindert.
Vor dem Auftragen einer geeigneten Foundation oder BB/CC-Creme (Blemish Balm/Colour Correcting-Creme) solltet ihr einen Pore Minimizer als Make-up-Primer auftragen. Große Poren werden einfach optisch aufgefüllt und kaschiert.
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