Man unterscheidet zwei Arten der Übertragung

Gesundheitslexikon: Vektor (Krankheitsüberträger)

Gesundheitslexikon: Vektor
Der Vektor transportiert einen Erreger vom Wirt auf einen anderen Organismus, ohne selbst zu erkranken
Juan Gaertner, iStockphoto

Der Begriff Vektor stammt vom lateinischen vector ab, was im Deutschen unter anderem Träger bedeutet. In der Biologie und Medizin bezeichnet man als Vektor einen Überträger von Infektionskrankheiten. Diese werden auch vektorübertragene Krankheiten genannt.

Was geschieht bei einer Infektion durch Übertragung?

Eine Infektion ist das Übertragen von krankheitsauslösenden Mikroorganismen - dazu zählen Bakterien, Viren und Pilze. Der Vektor einer Krankheit nimmt den Erreger bei einem sogenannten Hauptwirt auf, der selbst bereits infiziert ist. Anschließend gibt er die Infektion an andere Organismen weiter, mit denen er Kontakt hat. Während der befallene Organismus erkrankt, wird der Vektor selbst nicht infiziert. Er fungiert lediglich als Zwischen- oder Transportwirt. Diese Unterscheidung beruht darauf, dass es zwei Wege der Übertragung gibt: die biologische und die mechanische.

Was ist mit der biologischen Übertragung gemeint?

Bei der biologischen Übertragung wird der Vektor Zwischenwirt genannt. Der Erreger gelangt hierbei durch Kontakt mit dem Hauptwirt in den Organismus des Vektors. Ein solcher Kontakt kann beispielsweise das Blutsaugen einer Stechmücke sein. In diesem Fall gibt die Mücke als Vektor den Erreger an andere Organismen weiter, die von ihm befallen werden. Während des Transports im Organismus des Vektors bleibt der Erreger nicht nur aktiv - er hat zudem Zeit und Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln. Außerdem kann er sich vermehren oder sogar verändern.

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Was ist mit der mechanischen Übertragung gemeint?

In diesem Fall gelangt der Erreger nicht in den Organismus des Vektors. Es genügt vielmehr ein rein physischer Kontakt des Vektors mit einem oder auch mehreren Erregern, um ihn zum Transportwirt zu machen. Er trägt die Erreger mit sich am Körper und gibt sie wiederum durch physischen Kontakt an andere Organismen weiter. Die Erreger werden dann abgestreift und über die Haut oder die Schleimhäute aufgenommen. Da in diesem Fall die bloße Berührung für eine Infektion ausreichend ist, wird sie auch Kontaktinfektion genannt.

Welche Arten von Vektoren gibt es?

Welche Lebewesen als Vektoren in Frage kommen, hängt nicht zuletzt von der Art der Übertragung ab. Die biologische Übertragung erfolgt sehr häufig durch blutsaugende Insekten oder Spinnentiere. Sie nehmen die Erreger bei der Nahrungsaufnahme auf und geben sie auf demselben Weg weiter. Zu nennen sind hier vor allem Mücken und Stechfliegen, aber auch Flöhe, Läuse und Zecken. Die mechanische Übertragung erfolgt in der Regel durch Vektoren, die sich in kontaminierten Milieus aufhalten. Zu den bekanntesten Beispielen zählen Fliegen und Kakerlaken.

Übertragbare Krankheiten

Vektoren, die auf biologischem Weg Krankheiten übertragen, sind grundsätzlich auf einen einzigen Erreger spezialisiert. So verbreiten bestimmte Anophelesmücken die Malaria. Relevanz in Deutschland haben vor allem Zecken, die Menschen mit mehr als einer Krankheit infizieren können, beispielsweise Meningoenzephalitis und Borreliose. Mechanische Überträger wie Fliegen sind für einen Großteil von Krankheiten verantwortlich, die mit einer unhygienischen Umgebung einhergehen. Da sie sich auf Kot oder faulenden Lebensmitteln aufhalten, kommt eine große Zahl von Erregern in Frage, welche durch die Fliegen anschließend transportiert werden. Häufige Infektionen sind zum Beispiel Darmerkrankungen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.