Mit dem Rauchen aufhören

Gesundheitslexikon: Raucherentwöhnung

Junge Frau bricht eine Zigarette durch
photorevolution, picture alliance

Rauchen ist ein Risikofaktor für die Gesundheit und kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungenkrebs begünstigen. Trotzdem fällt es vielen Menschen schwer, die Finger vom verführerischen Glimmstängel zu lassen. Nahezu 30 Prozent der Deutschen im Alter von über 15 Jahren greifen täglich zum Tabak. Eine dauerhafte Raucherentwöhnung ist aber möglich, falls ein fester Wille vorhanden ist.

Was passiert bei der Raucherentwöhnung?

Vielen Menschen fällt es ungemein schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. Nach wenigen Tagen als „Nichtraucher“ ziehen viele wieder an der Zigarette, weil sie die negativen Gefühle nicht aushielten, die mit dem Rauchentzug einhergehen. Solche negativen Empfindungen kommen daher, dass im Gehirn ein Mangel an dem Glückshormon Dopamin herrscht. Dieses Hormon sorgt dafür, dass man Glück und Lust empfindet. Auch das im Zigarettentabak enthaltene Nikotin bewirkt eine Dopaminausschüttung. Beim regelmäßigen Tabakkonsum steigt im Hirn der Dopaminbedarf künstlich so weit an, dass er nur noch durch weiteren Nikotinkonsum gedeckt werden kann. Es kommt zu einer körperlichen Abhängigkeit. Bei einem Rauchentzug muss man ungefähr sieben bis zehn Tage den Dopaminmangel ertragen, bis sich der Hormonhaushalt wieder reguliert hat.

Methoden und Medikamente zur Raucherentwöhnung

Eine Kombination von Methoden und Medikamenten zur Raucherentwöhnung erleichtern zwar das Vorhaben, sich von der Nikotinsucht zu befreien, aber ohne den festen Willen ist die Aussicht auf Erfolg gering. Zu den Methoden und Verhaltensweisen gibt es Arzneimittel mit und ohne Nikotin und Homöopathika zur Unterstützung der Raucherentwöhnung. Die Reduktionsmethode, bei der über einen längeren Zeitraum immer weniger Zigaretten geraucht werden, hat eine langsame und schrittweise Entwöhnung als Grundlage. Nikotinkaugummis, spezielle Nikotinpflaster, Nikotin-Sublingualtabletten, Nikotininhaler oder Nikotinnasenspray dienen zur medikamentösen Unterstützung, was teils auch mit Nebenwirkungen verbunden sein kann. Sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, ist eine weitere Methode.

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Welche Komplikationen können auftreten?

Wer mit dem Rauchen wirklich aufhören will, muss sich auf eine ganze Reihe negativer Symptome einstellen. Neben der schlechten bis depressiven Laune wegen des Dopaminmangels im Gehirn kann es zum Beispiel auch zu einem verlangsamten Puls, einer verringerten Konzentrationsfähigkeit oder zu Schlafstörungen kommen. Eine weitere gefürchtete Nebenwirkung des Rauchstopps ist die mögliche Gewichtszunahme wegen gesteigertem Appetit. Die Entzugserscheinungen erreichen bereits rund zwei Tage nach dem Rauchen der letzten Zigarette ihren Höhepunkt. Bei jedem Menschen können die Symptome unterschiedlich stark ausfallen.

Welche Therapiemethode sollte man wählen?

Eine beste Methode zur Raucherentwöhnung gibt es nicht. Die Art und Weise des Zigarettenentzugs sollte dem eigenen Charakter entsprechen. Es kommt auf den einzelnen Menschen an, auf welche Art er sich das Rauchen abgewöhnen will: der sofortige Nikotinverzicht oder das sanfte Ausgleichen mit oder ohne Unterstützung von Hilfsmitteln. Von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören, kann gut funktionieren, wenn man ein sehr konsequenter Mensch ist. Auch die schrittweise Entwöhnung benötigt Disziplin. Sie hat aber den Vorteil, dass Entzugserscheinungen nicht so stark ausfallen wie beim abrupten Rauchstopp.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.