Spielen in unserem Alltag eine wichtige Rolle beim Essen, Sprechen und auch in der LiebeGesundheitslexikon: Lippen

Die Lippen befinden sich am Mund und sind weich sowie äußerst flexibel. Alle Säugetiere haben sie, nur werden sie ausschließlich beim Menschen als Lippen bezeichnet. Bei Säugetieren spricht man von Lefzen. Wir erklären, was Lippen sind, wozu sie da sind und warum es sie zu schützen gilt.
Was sind Lippen?
Eine Lippe wird in der Medizin als "Labium oris" bezeichnet. Diese Weichteilfalten bilden paarweise, als Ober- und Unterlippe, gemeinsam mit den Wangen den Mundvorhof. Sie haben beim Menschen einen rötlichen bis braunen Ton, da die Lippenhaut sehr dünn ist und so die Blutgefäße leicht durchschimmern. Die Oberlippe ist in der Mitte geschwungen. Dieser Bereich wird Amorbogen genannt. Lippen dichten nicht nur die Mundhöhle ab, sondern dienen auch der Nahrungsaufnahme, unterstützen den Sprechvorgang und können Dinge ertasten. Diese Funktionen muss sich der Mensch jedoch im Kindesalter antrainieren. Der Mund gilt außerdem als erotisches Organ.
Die Anatomie der Lippen
Oberlippe (Labium superius oris) und Unterlippe (Labium inferius oris) sind über die Mundwinkel (Angulus oris) miteinander verbunden. Des Weiteren sind beide Lippenteile über das Lippenbändchen an das Zahnfleisch angeschlossen. Das Innere der Lippen ist mit der Mundschleimhaut umgeben. Über dem Amorbogen befindet sich das Philtrum, eine Vertiefung, die bis zur Nase reicht und jedem Menschen einen charakteristischen Zug verleiht. Der Außenrand der Lippen ist von Haut umgeben. Die Lippen selbst bestehen zu einem großen Teil aus einem starken und flexiblen Muskel, dem "Musculus orbicularis oris". Die Lippenhaut ist sehr dünn und verfügt über kein schützendes Fett oder Keratin.
Welche Funktionen haben Lippen?
Die Lippen sind bei der Nahrungsaufnahme dafür zuständig, Flüssigkeiten oder Speisen ins Innere des Mundes zu führen. Zudem können sie bei Berührung mit äußeren Einwirkungen den Mundraum schützen, indem zu kalte oder zu heiße Nahrung infolge ihrer Tastfunktion erfühlt und die Mundhöhle geschlossen werden kann. Beim Sprechen kommt ihnen eine besondere Funktion als Sprachwerkzeug zu. Zusammen mit dem Muskel bilden sie verschiedene Laute, die der Artikulation dienen. Auch bei der nonverbalen Kommunikation spielen sie eine wichtige Rolle. Über die Muskulatur können emotionale Zustände oder Zeichen angezeigt beziehungsweise übertragen werden. Bei der Partnersuche kommen sie als erotische Zone ebenfalls zur Geltung.
Welches sind die wichtigsten Erkrankungen der Lippen?
Die häufigste Erkrankung ist Lippenherpes (Herpes labialis). Herpes kann sehr schmerzhaft verlaufen, da sich kleine Bläschen auf der dünnen Haut bilden. Lippenherpes ist normalerweise ungefährlich, kann jedoch einen schwierigeren Krankheitsverlauf nehmen, etwa bei Personen mit HIV oder solchen, die an einer anderen Immunschwäche beziehungsweise einer chronischen Neurodermitis leiden. Ein Austrocknen der Lippen durch Kälte, Hitze oder Flüssigkeitsmangel kann zu kleinen Rissen führen, die sich entzünden können. Übermäßiges Auftreffen von UV-Strahlung auf die dünne Lippenhaut, Tabakkonsum oder mangelnde Mundhygiene können weitere Krankheiten begünstigen, zum Beispiel Krebsgeschwüre. Schließlich können Platzwunden, etwa nach einem Aufprall, entstehen und stark bluten.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.