Der 'H2-Atemtest' schafft hier Klarheit
Gesundheitslexikon: Fructoseintoleranz (Fruchtzuckerunverträglichkeit)
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Fructoseintoleranz – wenn Obst dem Magen Probleme bereitet
Menschen mit einer Fruchtzuckerunverträglichkeit haben Schwierigkeiten mit der Verdauung von Fructose. Diese kann nicht gespalten werden, wie es bei Gesunden der Fall ist. Das führt bei den Betroffenen zu Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Magenkrämpfen. Während die 'hereditäre Fruktoseintoleranz' vererbt wird und von Geburt an vorhanden ist, tritt die 'erworbene' Form erst im Laufe des Lebens auf.
Ursachen
In einem gesunden Darm gibt es bestimmte Transportproteine, mit deren Hilfe Stoffe aus der Nahrung ins Blut gelangen können. Im Fall von Fruktose sind das 'GLUT' und 'SGLT'. Liegt eine Fructoseintoleranz vor, sind diese so genannten 'Carrierproteine' für den Transport von Fructose nicht in ausreichender Menge enthalten. Die Fructose wird daher nicht ins Blut abgegeben, sondern weiter durch den Darm transportiert. Hier bereiten die unverdauten Fructosemoleküle den Erkrankten Probleme. Die Ursache für das Fehlen dieser 'Carrierproteine' ist noch nicht ausreichend geklärt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass 'Sorbit' das Protein 'GLUT-5' blockieren kann.
Symptome
Aufgrund der unverdauten Fructose im Darm kommt es bei Erkrankten zu starken Blähungen, die meistens mit Magenkrämpfen verbunden sind. Zudem kommt es häufig zu Durchfällen und Problemen beim Stuhlabsetzen. Viele Patienten berichten auch von Übelkeit und Völlegefühlen. Nach einiger Zeit kommt es gegebenenfalls zu sekundären Symptomen wie Kopfschmerzen, Infektanfälligkeit, Schwindel, Müdigkeit oder Depressionen.
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Diagnose
Ein verbreiteter Test zur Diagnose einer Fruchtzuckerunverträglichkeit ist der 'H2-Atemtest', der bei Fachärzten und in Kliniken durchgeführt wird. Hierfür wird zunächst eine Testlösung, die Fructose enthält, eingenommen. Anschließend wird mit einem speziellen Messgerät der Wasserstoffgehalt in der Atemluft gemessen. Dies geschieht mehrmals in gleichmäßigen Abständen. Die Menge an Wasserstoff gibt den Hinweis auf das Vorliegen einer Fructoseintoleranz, da Fructose bei Erkrankten im Darm zu Wasserstoff umgesetzt wird. Dieser gelangt über das Blut in die Lunge und so wiederum in die Atemluft.
Behandlung
Eine direkte Therapie bei Fruchtzuckerunverträglichkeit gibt es zurzeit leider nicht. Durch eine angepasste Ernährung kann den Beschwerden jedoch gut vorgebeugt werden. Hier bietet sich eine Ernährungsberatung bei einem spezialisierten 'Ökotrophologen' an. So lernen Patienten genau, welche Lebensmittel sie meiden sollten. Dabei muss nicht komplett auf Obst verzichtet werden. Es gibt Obstsorten, die mehr Glucose als Fructose enthalten. Die Glucose kann die Fructose spalten und die Verdauung so erleichtern. Ein Stück Traubenzucker, das zeitgleich mit fructosehaltiger Nahrung eingenommen wird, kann ebenfalls helfen. Diesen Trick sollten Sie allerdings nur in Ausnahmefällen anwenden, da Traubenzucker in großen Mengen schädlich für die Bauchspeicheldrüse und die Leber sein kann. In der Anfangszeit nach der Diagnose kann sich ein professionell erstellter Ernährungsplan als hilfreich erweisen.
Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.