Neues Phänomen mit Injektionsnadeln sorgt für Chaos"Spiking" sorgt in Belgien bei Fußballspiel für mehrere Verletze - auch Kinder unter den Opfern

 Fans of Team Switzerland cheer their 3-6 win after the 2022 IIHF Ice hockey, Eishockey World Championships preliminary round group A match between Canada and Switzerland in Helsinki on May 21, 2022. Helsinki Finland LKFTVX20220521191349OTNF PUBLICATIONxNOTxINxSUIxAUTxFRAxKORxJPNxSWExNORxFINxDENxNED Copyright: xMikkoxStigx
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In Belgien sind bei zwei Großveranstaltungen mehrere Menschen zu Opfer von körperlicher Gewalt geworden. Vor allem Fußballfans des KV Mechelen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Es handelte sich dabei aber nicht um Ausschreitungen, sondern ein neues Phänomen, dass sich mit Schrecken verbreitet.

Injektionsnadeln werden für kriminelle Zwecke missbraucht

„Spiking“ nennt sich die fiese Art der körperlichen Gewalt. Dabei handelt sich um ein jüngeres Phänomen, bei dem Menschen in der Öffentlichkeit von Unbekannten mit Injektionsnadeln gestochen werden. Die Substanz in den Nadeln verursacht laut Experten in den meisten Fällen Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit, Gleichgewichts- und Sprachstörungen sowie Gedächtnisverlust. Je nach Gelegenheit wird die Substanz auch in ein Getränk gegeben – meist in Clubs oder Discotheken; dann ist vom Drink Spiking die Rede. Die ersten Fälle von Needle Spiking wurden etwa ab September 2021 aus Großbritannien und Irland bekannt und betrafen zumeist junge Frauen.

Auch in Frankreich, den Niederlanden und nun in Belgien gab es Spiking-Vorfälle. Das Phänomen trete "sowohl auf Partys als auch in Discotheken und jetzt auch bei Fußballspielen" auf, berichtete am Samstag ein Sprecher der Belgian Pride. Die Öffentlichkeit müsse so gut wie möglich für das Phänomen sensibilisiert werden. Vor allem in Großbritannien wurden Berichten zufolge Kontrollen verstärkt.

Auch Kinder unter den Verletzten

Die Polizei der zwischen Brüssel und Antwerpen gelegenen Region Mechelen-Willebroek hat bestätigt, dass es bei einem Spiel der höchsten belgischen Fußballliga zwischen KV Mechelen und KRC Genk zu zahlreichen Spiking-Fällen gekommen ist. Wie die Tageszeitung "Het Laatste Nieuws" (HLN) berichtet, seien bei 14 Anhängern des KV Mechelen am vergangenen Samstag Verletzungen durch Nadelinjektionen festgestellt worden. Die Betroffenen hatten zuvor über Übelkeit geklagt. Mindestens zwei weitere Spiking-Fälle wurden der Polizei von der Belgian-Pride-Parade in Brüssel gemeldet.

Die Betroffenen, darunter auch Kinder, befanden sich im selben Tribünenbereich. Acht der Personen mussten den Angaben zufolge in ein Krankenhaus gebracht werden; die übrigen sechs konnten vor Ort ärztlich versorgt werden. Eines der beiden Spiking-Opfer, die auf einer Freiluft-Party im Rahmen der Belgian Pride gestochen wurden, erstattete Anzeige bei der Polizei. (lde/stern.de)