Exklusives Interview

Kimmich über seinen Abiball, seinen Vater-Stress und warum er in Katar den Titel will

Joshua Kimmich erscheint gut gelaunt zum exklusiven RTL-Interview in Stuttgart. An den Ort und das Hotel, in dem sich die Nationalspieler derzeit auf das WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein vorbereiten (Donnerstag, 20:45 Uhr live bei RTL und TVNOW) hat der Führungsspieler beste Erinnerungen. Schließlich fand genau dort sein Abiball statt. „Das sind schöne Erinnerungen“, plaudert Kimmich aus. „8 Jahre ist das her. Schon eine Weile, selbst für mich.“ Schon wie damals schwebt jetzt die Wolke „Neustart“ über Joshua Kimmich. Wieder beginnt an diesem Ort ein neuer Abschnitt: die Ära Flick. Für Kimmich also gleich doppelt Heimatgefühle. Das ganze Interview gibt’s oben im Video.

Kimmich will den WM-Titel

Hansi Flick ist kein neuer Trainer für Joshua Kimmich. Gemeinsam hatten sie beim FC Bayern eine erfolgreiche Zeit, an die sie jetzt anknüpfen wollen in der Nationalmannschaft. Es gibt viel zu tun. Schließlich habe man zuletzt „zwei Turniere in den Sand gesetzt“ wie Kimmich gewohnt meinungsstark direkt auf den Punkt bringt. Jedes Turnier sei eine neue Chance und viele würden seiner Generation nicht mehr bleiben, deshalb wolle er die nächste in Katar nutzen.

Dabei zeigt sich Kimmich ähnlich angriffslustig wie sein Kollege Manuel Neuer, der zuletzt verkündete mit dieser Mannschaft Weltmeister werden zu wollen. Kimmich geht diesen Weg mit. „Ich habe schon bei der Euro gesagt, dass ich die Europameisterschaft gewinnen will“, blickt er zurück. „Ich gehe in jedes Spiel, um es zu gewinnen und natürlich auch in jedes Turnier. Das wird auch bei der WM so sein. Aber erstmal müssen wir uns qualifizieren.“

Kimmich sieht sich in der Mitte

Damit das klappt muss gegen Liechtenstein am Donnerstag ein Sieg her. Dass Hansi Flick der Richtige für den Neustart im DFB-Team ist, daran glaubt Joshua Kimmich. „Er ist ein super Typ, ich kenne ihn ja jetzt schon länger. Hansi Flick sucht immer wieder das Einzelgespräch, geht zu Spielern auf dem Platz, spricht immer wieder kurz mit ihnen und versucht auch wirklich mit jedem zu sprechen, das zeichnet ihn aus.“

Kimmich, der unter Löw zuletzt vermehrt den rechten Verteidiger geben musste, hofft unter Flick wieder vermehrt auf Einsatzzeiten in der Mitte. „Ich bin der Meinung, dass ich bei Hansi eher in der Mitte spiele und er mit mir in der Mitte plant und rechnet ,aber man weiß nie, was passiert. Ich bin ein Spieler, der mehrere Positionen spielen kann, aber ich bin davon überzeugt, dass ich meine Stärken für die Mannschaft am meisten in der Mitte einsetzen kann.“

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Im Video: Mit diesem Kader will Hansi Flick es besser machen

Er gehört schon zu den Alten

Joshua Kimmich gehört mit seinen 26 Jahren schon zu den alten Hasen. Und trotzdem hat er großen Respekt vor den Youngsters um Florian Wirtz. „Ich war mit 18 noch weit weg davon, in der Nationalmannschaft zu sein“, erinnert er sich. „Da habe ich noch in der 3. Liga gespielt. Die Jungs sind wirklich früh dran.“ Er sei froh, dass er mit 18 noch nicht diesem Druck ausgesetzt war. „Wenn man Leistung zeigt, kommt die Erwartungshaltung, das war bei mir zum Glück damalsnoch nicht so, das kam erst später.“

Und auch wenn zwischen ihm und den anderen einige Jahre Altersunterschied liegen, glaube er schon noch „eine Sprache mit ihnen zu sprechen.“ Auch wenn sich das Leben doch sehr unterscheide: „Natürlich haben die Jungs andere Probleme als ich jetzt. Ich habe 2 Kinder, die haben anderen Freizeitstress als ich“, schmunzelt Kimmich.

Neuer Trainer heißt Neustart

Die schwachen Turniere wolle Kimmich hinter sich lassen. Und dabei helfe ein neuer Trainer. „Es ist immer gewissermaßen ein Neustart, wenn ein neuer Trainer kommt.“ Flick habe eine klare Idee und eine klare Philosophie, die der Nationalmannschaft helfen werde. Und dann „hoffe ich, dass wir im nächsten Jahr einen Weg gehen können, dass wir hier völlig zurecht sagen können, dass wir die WM gewinnen wollen.“

Auch wenn sich gerade in der Nationalmannschaft einiges verändert- auf die klaren Ansagen von Joshua Kimmich können wir uns verlassen. (lgr)