"Konnte nicht auch noch einem zweiten Job nachgehen"
DFB-Nationalspielerin Freigang spricht offen über Geldsorgen

Fußballer leben in Saus und Braus? Stimmt schon, aber eben nur in den Profiligen und nur bei den männlichen Vertretern. Im Frauen-Fußball kann sogar den bekanntesten Gesichtern die Existenznot drohen, wie das Beispiel von Nationalspielerin Laura Freigang beweist.
Gulia Gwinn als Gegenbeispiel
In einem Interview mit dem Spiegel äußerte sich die Stürmerin über ihre schwerwiegenden Finanzprobleme und erzählte, dass sie eine Zeit lang "jeden Monat auf null Euro runter leben" musste. Und das bei Leibe nicht aus Gründen der Faulheit: "Weil ich neben dem Fußball studiert habe, konnte ich aber nicht auch noch einem zweiten Job nachgehen. Wo wäre da das Leben geblieben?"
Die gebürtige Kielerin studierte zwischen 2016 und 2018 mit einem Sportstipendium an der US-amerikanischen Pennsylvania State University. So umging sie immerhin die horrend hohen Studiengebühren in den USA, doch besonders als junger Mensch waren die täglichen Ausgaben dennoch belastend.
Damit stellt Freigang ein krasses Gegenteil zu ihrer Mannschaftskameradin Giulia Gwinn dar, die richtig ordentliche Einnahmen verbuchen kann. Jedoch ebenfalls nicht durch ihren eigentlichen Beruf als Profifußballerin, sondern mit ihrem Instagram-Account.
EM-Sieg würde große Prämie für Freigang bringen
Seit ihrem Wechsel zu Bundesligist FFC Frankfurt 2018 ist Freigang offiziell Profi und bekommt endlich ein angemessenes Gehalt. "Unsere Prämien wurden im Vergleich zu früheren Turnieren angehoben", freut sich die Nationalspielerin über das offenbar Umdenken im Sport und fügt an: "Das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass die Entwicklung auch bei uns positiv ist."
Eine neue, lukrative Prämie könnte Freigang gemeinsam mit den anderen DFB-Damen einstreichen, sollte sie Europameisterin werden. Beim ersten Gruppenspiel dominierte die deutsche Nationalelf Dänemark vor allem in Halbzeit zwei und gewann souverän mit 4:0. Freigang stand dabei noch nicht auf dem Platz. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. (lde)