Stammzellenspende bei der DKMS

Bezirksliga-Kicker verzichtet auf Fußball, um ein Leben zu retten

Fabian Mohs kickt normalerweise beim VfB Kirchhellen, doch seit letzter Woche steht er nicht mehr auf dem Platz. Der Grund: Er ist registrierter Stammzellenspender bei der Deutschen Knochenmarkspende (DKMS) und hat jetzt die Chance, ein Menschenleben zu retten.

„Riesig gefreut, dass ich helfen kann“

Seit knapp vier Jahren sei er bei der DKMS registriert, erzählt Fabian im Interview mit RTL.de. Dass er überhaupt eingetragen ist, passierte eher zufällig. "Ich war bei einem Spiel auf Schalke und die DKMS hatte vor dem Stadion ein Zelt aufgebaut", berichtet der 23-Jährige. "Ich war mit meinem Onkel dort und wir haben uns einfach registrieren lassen." Es wurde kurz eine Speichelprobe entnommen und schon war er Teil der Spender-Datei. Stäbchen rein, Spender sein, wie man es eben schon oft gehört hat.

Denn jedes Jahr erkranken in Deutschland laut der Deutschen Krebsgesellschaft knapp 14.000 Menschen an Leukämie. Viele Patienten können den Blutkrebs nur mit einer Stammzellenspende besiegen. Dabei werden die Zellen aus dem Körper des Spenders entnommen und in den des Erkrankten übertragen. Die gängigste Methode ist heutzutage die Entnahme der Spender-Stammzellen aus dem Venenblut. Im Video sehen Sie, wie schmerzlos die Entnahme abläuft!

Als Fabian Mitte Juli den Anruf bekam, dass er als passender Spender in Betracht käme, zögerte er nicht lange und erklärte sich zur ärztlichen Voruntersuchung bereit. "Ich habe mich riesig gefreut, dass ich helfen kann", erinnert er sich. "Es kam aber auch die Sorge, was genau passiert und die Frage 'Was kann ich alles falsch machen?'"

Trotz zweier kleiner Stiche in jeweils einen Arm kann Fabian Mohs lächeln
Trotz zweier kleiner Stiche in jeweils einen Arm kann Fabian Mohs lächeln
Privat

Sein Fußballteam muss erstmal ohne ihn auskommen

Die DKMS habe ihn aber schnell aufgeklärt und sämtliche Sorgen genommen. Was aber auch zur Spende dazugehört: Sport ist erstmal tabu! Das bedeutete für den passionierten Fußballer, dass seine Mannschaft vorerst auf ihn verzichten muss. Die Teamkollegen haben seinen Entschluss verstanden: "Erstmal haben Manche große Augen gemacht, aber die Reaktion war enorm positiv. Einige haben erzählt, sie seien selber auch Spender. Andere wiederum meinten, dass sie Sorge vor Langzeitschäden bei einer Spende hätten."

Mittlerweile kennt sich Fabian so gut aus, dass er einigen ihre Sorgen nehmen konnte: "Ich habe ihnen erzählt, wie eine Spende abläuft und dass es sowas wie Langzeitschäden überhaupt nicht gibt." Insgesamt drei Fußballspiele muss er jetzt pausieren - eine schwierige Situation, da sein Team erst letzte Saison aufgestiegen ist und er beim Klassenerhalt nicht mitkämpfen kann. Aber für den 23-Jährigen ist klar: Der Sport steht jetzt erstmal hintenan.

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„Mein Part ist durch“

Die Person, die die Stammzellenspende erhält, kennt Mohs nicht. Zwei Jahre lang wird absolute Anonymität gewährt. Seinen Beitrag hat er geleistet. "Mein Part ist durch", sagt der Kicker entspannt. Nun machen sich die Ärzte daran, die Stammzellen in den Körper des Erkrankten zu übertragen. Er weiß nur, dass es sich um einen Mann aus den USA handelt, der mindestens 30 Jahre alt ist.

Einen Tag nach Spende fühlt sich der 23-Jährige gut - und hofft, dass sich auch andere Menschen als Stammzellenspender registrieren lassen: "Es ist unglaublich, dass man mit so wenig Aufwand ein Menschenleben retten kann."