Hat er sich selbst bei dieser Aktion gefilmt?Führerschein weg! Dämliche Aktion torpediert Karriere von Formel-2-Fahrer

Schneller und offenbar dümmer als die Polizei erlaubt! Formel-2-Pilot Amaury Cordeel ist in seiner belgischen Heimat Temse geblitzt worden und seinen Führerschein vorerst los. Überführt wurde der 20-Jährige durch ein Video, das er selbst ins Internet stellte.
Polizei erfährt durch Video von der Raserei
3600 Euro Strafe und ein sechsmonatiges Fahrverbot: Dazu verdonnerte ein belgisches Gericht den Formel-2-Piloten Amaury Cordeel, nachdem dieser im Dezember 2020 in einer 50er-Zone in der Gemeinde Temse mit sagenhaften 179 km/h (!) unterwegs war.
Besonders dämlich: Cordeel wäre wohl nie erwischt worden, wenn er seine Aktion nicht selbst auf Video aufgenommen und diese Aufnahmen dann später auf der Social-Media-Plattform TikTok gepostet hätte. Zwar löschte er das Video schnell wieder, das allerdings erst nachdem die Polizei informiert wurde.
Cordeel bestreitet, am Steuer gesessen zu haben
Cordeel selbst bestritt vor Gericht, dass er zur Tatzeit am Steuer gesessen hat. "Ich kann unmöglich gefahren sein, weil ich zu dieser Zeit noch gar keinen Führerschein hatte", sagte der Belgier. Die Zeitung "Het Laatste Nieuws" berichtet allerdings, dass das nur die halbe Wahrheit sei.
"HLN" zufolge hat sich Cordeel damals einen Führerschein im Internet verschafft. Dafür soll der Belgier insgesamt 450 Euro gezahlt haben.
Formel-2-Boss kündigt Konsequenzen an
Cordeels Anwalt versuchte bis zuletzt, das Gericht von der Unschuld seines Mandanten zu überzeugen. Es gebe keine Verbindung zu dem Video und der Behauptung, sein Klient habe zu diesem Zeitpunkt am Steuer gesessen. "Es war das Auto seines Vaters, ansonsten gibt es aber so viele Zweifel, dass man sagen kann, er selbst ist nicht gefahren", sagte der Anwalt.
Ob Cordeels Führerschein-Verlust auch Auswirkungen auf seine Rennfahrer-Karriere hat, ist noch nicht klar. Formel-2-Chef Bruno Michel erfuhr erst auf Nachfrage von "motorsport.com" von den Vorfällen. "Das ist wahrscheinlich ein Fall, den wir mit der FIA diskutieren müssen, um zu sehen, wie wir damit umgehen. Ignorieren können wir es nicht, das ist klar", sagte Michel.
Dem Belgier drohen weitere Konsequenzen. In der Regel gibt es ohne Führerschein keine Rennlizenz. Ob der 20-Jährige Berufung einlegt, ist noch unklar. In der vergangenen Saison landete er in der F2 auf dem 17. Platz. In den letzten Rennen steigerte er sich aber und fuhr viermal in die Punkte. (msc/sport.de)