Corona setzt Stürmerin außer Gefecht

DFB-Frauen wollen nach Schüller-Schock "für Lea spielen"

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Lea Schüller hat sich während der EM mit Corona infiziert
www.imago-images.de, IMAGO/Martin Stein, IMAGO/Martin Stein

Jetzt erst recht! Vom Corona-Schock um Lea Schüller vor dem EM-Kracher gegen Spanien wollen sich die deutschen Fußballerinnen nicht aus der Bahn werfen lassen. "Für uns heißt das in erster Linie, dass wir als Team noch näher zusammenstehen und für Lea spielen. Wichtig ist, dass es Lea gut geht", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem heißen Tanz ums Viertelfinale im zweiten Gruppenspiel am Dienstag (21.00 Uhr/ARD und DAZN).

Schüller will vom Zimmer unterstützen

Die Hiobsbotschaft vom Ausfall der Torjägerin nach einem positiven Testergebnis dämpfte am Montagmittag jedoch die Vorfreude. Die Angreiferin von Bayern München zeigte nur leichte Symptome, im Hilton-Teamhotel in London-Brentford wurde die 24-Jährige umgehend isoliert.

Schüller selbst gab sich trotz der Diagnose optimistisch. "Zwei Jahre lang habe ich es geschafft, es nicht zu bekommen (...) und einfach nur gehofft, es nicht während oder kurz vor der EM zu kriegen", schrieb sie bei Instagram: "Jetzt werde ich versuchen, die Mannschaft so gut es geht vom Zimmer aus zu unterstützen und bald dann auch wieder auf dem Platz."

Über eine Rückkehr in das laufende Turnier werde "je nach Verlauf entsprechend den medizinischen Vorgaben und in enger Rücksprache mit der UEFA" entschieden, erklärte der Deutsche Fußball-Bund (DFB), ein Freitesten ist nach fünf Tagen und Symptomfreiheit möglich. "Wir testen weiterhin, aber ich muss sagen, dass wir ohnehin schon sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgehen", betonte die Bundestrainerin.

Müller hofft, dass es bald wieder "schüllert"

Beim Training am frühen Montagabend waren außer Schüller alle 22 Spielerinnen dabei, doch die Ungewissheit auch über mögliche weitere Infektionen im Kader bleibt - zudem ist der Ausfall der Stürmerin sportlich schmerzhaft für den Rekordeuropameister. Auch Klubkollege Thomas Müller schickte via Twitter fix Genesungswünsche nach London: "Hoffentlich schüllert es bald wieder bei der EM."

Die topfitte Bundesliga-Torschützenkönigin hatte beim 4:0 (1:0)-Traumstart gegen Dänemark nicht nur das 2:0 (57.) erzielt, sondern mit ihrem vorbildlichen Laufeinsatz auch das starke deutsche Pressing gelenkt. Und genau das braucht das DFB-Team auch gegen die gefürchtete Passmaschine aus Spanien.

Womöglich darf nun Kapitänin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) von Beginn an ran, nach Knieverletzung und Corona-Infektion in der Vorbereitung war die 115-malige Nationalspielerin zunächst weiter als Edeljoker eingeplant. Auch Laura Freigang (Eintracht Frankfurt) wäre eine Option.

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Im Optimalfall schon Gruppensieg

Die Ausgangslage galt bis zum Schüller-Schock als glänzend: Mit einem zweiten Dreier im hochsommerlichen London wäre im Optimalfall sogar der Gruppensieg vorzeitig perfekt. Denn bleibt Finnland am Dienstag (18.00 Uhr) gegen Dänemark ohne Punkt, wäre der DFB-Auswahl mit sechs Punkten Platz eins schon vor dem Abschluss gegen die Finninnen am Samstag (21.00 Uhr in Milton Keynes) sicher.

Dann dürften die Deutschen ihr Viertelfinale erneut im Brentford Community Stadium bestreiten. Womöglich ginge das DFB-Team auch dem hoch gehandelten Gastgeber England aus Gruppe A aus dem Weg, der wie andere EM-Teilnehmer auch schon von Corona geplagt wurde. (sid/mar)