Amtsgericht verhandelt über kuriosen Fall

Frankfurter Friedhofs-Dieb klaut über 130 Urnen

05.08.2021, Nordrhein-Westfalen, Köln: Die Urne mit den sterblichen Überresten des Entertainers Alfred Biolek steht im Domsaal des Bestattungshauses Christoph Kuckelkorn in der Innenstadt. Freunde und Fans können Abschied von Biolek nehmen und sich in ein Kondolenzbuch eintragen. Biolek war am vergangenen Freitag im Alter von 87 Jahren in seiner Kölner Wohnung gestorben. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wohl aus Frust klaut der Mann über 130 Urnen in ganz Frankfurt.
ve axs, dpa, Rolf Vennenbernd

Wegen zahlreicher Diebstähle von Urnen aus Frankfurter Friedhöfen steht ab Dienstag ein 53 Jahre alter Mann vor Gericht. Ganze 131 Mal soll er Urnenfächer aufgebrochen und die Behälter mit nach Hause genommen haben soll. Betroffen waren der Hauptfriedhof sowie die Friedhöfe in Niederrad, Höchst, Griesheim und Heddernheim.

Bei Wohnungsdurchsuchung: Ermittler finden 3.000 menschliche Knochen

Seine Begründung für die makaberen Diebstähle: Frust! Die Stadtverwaltung habe seine Bewerbung als Friedhofsgärtner abgelehnt und ihn nicht eingestellt. Um der Stadt eins auszuwischen, habe der sozial isolierte Mann zwischen 2017 und 2019 die Urnen gestohlen. Und das sind nicht die einzigen Vergehen des Angeklagten: Im Mai 2020 Jahres wurde er zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt, ebenfalls wegen Diebstahls von Urnen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Ermittler dann 327 Urnen, 381 Grabplatten oder Grabsteine sowie 3.000 menschliche Knochen.

Die Anklage im aktuellen Fall lautet auf schweren Diebstahl und Störung der Totenruhe. Das Gericht hat vorerst nur einen Verhandlungstag vorgesehen. (dpa/fge)