"Free Ella"-Demo in Frankfurt-Bockenheim
Proteste gegen Haftstrafe von Waldbesetzerin

Gegen die Haftstrafe für eine Waldbesetzerin aus dem Dannenröder Forst sind in Frankfurt-Bockenheim rund 150 Mitglieder verschiedener Bündnisse auf die Straße gegangen. So hat unter anderem „Fridays For Future“ zur Teilnahme aufgerufen.
Polizei: Keine Zwischenfälle in Frankfurt

Dabei zündeten sie am Donnerstagabend Pyrotechnik und trugen ein Plakat mit der Aufschrift "Free Ella". Nach Angaben der Polizei gab es keine Zwischenfälle.
Aktivistin konnte ihre Identität bislang verbergen
Das Amtsgericht Alsfeld hatte die Umweltaktivistin zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau in einem Protest-Camp in dem Waldstück in Mittelhessen auf einer Seiltraverse in rund 15 Metern Höhe einen Polizisten mehrfach ins Gesicht und einmal gegen den Kopf getreten und einem weiteren Beamten ihr Knie ins Gesicht gestoßen hat. Bis zum Urteil konnte die Frau ihre wahre Identität den Behörden gegenüber verbergen. Mitstreiter nennen die Frau, die im offiziellen Sprachgebrauch „Unbekannte weibliche Person 1“ – kurz UWP1 – genannt wird, „Ella“.
Monatelanger Protest und Kampf um Baumhausdörfer

Im Dannenröder Forst sowie im nahe gelegenen Maulbacher Wald und im Herrenwald bei Stadtallendorf (Landkreis Marburg-Biedenkopf) waren Bäume für den Weiterbau der A49 gefällt worden. Aus Protest dagegen hatten Umwelt- und Klimaschützer den Dannenröder Forst besetzt und dort zahlreiche Baumhäuser und Barrikaden errichtet, die von der Polizei bei wochenlangen Räumungen entfernt wurden. Dabei kam es auch immer wieder zu Zwischenfällen. (dpa)