Aussage sorgt für hitzige Diskussionen
Foodbloggerin: "Das Wort 'Curry' ist rassistisch!"
Mit dem Begriff "Curry" werden viele Gerichte in einen Topf geworfen
Chaheti Bansal ist Foodbloggerin und findet die Bezeichnung „Curry“ für viele Gerichte der südasiatischen Küche falsch. "Es gibt ein Sprichwort, dass sich das Essen in Indien alle 100 km ändert, und dennoch verwenden wir immer noch diesen Oberbegriff, der von Weißen populär gemacht wird, die sich nicht die Mühe machen konnten, die tatsächlichen Namen unserer Gerichte zu erfahren.“ Mit dieser Aussage geht die 27-Jährige gerade viral, hat bislang rund 4 Millionen Klicks und sorgt für hitzige Diskussionen im Netz.
"Man sollte sich mehr mit der indischen Küche auseinandersetzen"
In einem Interview mit NBC Asian America sagte Bansal, dass es ihr nicht darum ginge, das Wort Curry an sich zu streichen – es gehe mehr darum, sich mit der indischen Küche mehr auseinanderzusetzen und klar zu definieren, was Curry sei und was eben nicht: "Curry sollte nicht alles sein, worüber man nachdenkt, wenn man an südasiatisches Essen denkt.“
Der Begriff "Curry" stammt offenbar aus England
Es gibt viele verschiedene Erklärungen dafür, woher das Wort Curry kommt. Die beliebteste ist, dass es von den Briten erfunden wurde, die das tamilische Wort "kari", was "Sauce" bedeutet, nicht richtig verstanden haben. Doch auch in südasiatischen Ländern spricht man heute von Curry, so die Foodbloggerin, nur gebe es einen entsprechenden Oberbegriff eigentlich nicht in der südasiatischen Sprache: "Mein Partner ist Sri Lanker, ich habe Freunde, die Malayali sind, Freunde, die Tamilen sind, und ja, sie verwenden das Wort Curry.“ Doch sie verwenden es, weil es über das englische in den südasiatischen Sprachgebrauch eingegangen ist. Die klassischen indischen Gerichte werden meist nach ihren Hauptbestandteilen benannt oder aber mit Begriffen, die die genaue Zubereitungsweise bezeichnen.
Historisch gesehen ist das Essen, das in britischen Curryhäusern bis heute angeboten wird, indisches Essen, das nach britischem Geschmack zubereitet wird. Allerdings gibt es eine zunehmende Nachfrage nach authentischem, indischem Essen. Nicht nur in England, auch hierzulande ist die traditionelle Küche verschiedenster Länder immer beliebter. Vielleicht sollte man deshalb einfach mal im Restaurant nachfragen, ob es sich beim nächsten „Curry“ wirklich um ein echtes Curry handelt oder um ein ganz anderes Gericht. (lel)