Angeforderte Gutachten fehlen
Neue Erkenntnisse bei Supermarkt-Mord
Ohne Vorwarnung lauern drei Jugendliche einem Mann auf einem Supermarktplatz in Dortmund auf. Einer von ihnen sticht ihm mit einem Messer in den Hals. Drei Tage später stirbt der 48-Jährige an den Folgen seiner Verletzungen.
Der 16-jährige Messerstecher stellt sich nach der Tat. Das Motiv war wohl Rache. Denn das Opfer soll die Geschwister des 16-Jährigen sexuell missbraucht haben. Jetzt kommt raus: Der 48-Jährige war schon 2021 wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt. Bis heute hat es aber keinen Prozess gegeben.
Zwei angeforderte Gutachten fehlen
Anfang 2022 bestellt das Amtsgericht Dortmund zwei Gutachten zu dem Fall. Ein Gutachten galt der Schuldfähigkeit des jetzt verstorbenen 48-Jährigen. Das andere der Glaubwürdigkeit der jungen Opfer. Doch diese liegen bis heute nicht vor. Das ist eher nicht die Norm, weiß Rechtsanwalt Arndt Kempgens: "Die Gutachten sind sehr entscheidend für so einen Prozess und deswegen werden die sehr vorsichtig und intensiv bearbeitet. Das dauert in der Regel sehr lange - Monate. Aber dass solche Gutachten hier Jahre dauern, das ist tatsächlich ungewöhnlich.".