„Die Kinder haben richtig Angst bekommen und es war wirklich unheimlich“Nach Angriff auf Habeck-Fähre: Familie spricht über dramatische Minuten

SCREENSHOT - 04.01.2024, Schleswig-Holstein, Schüttsiel: Landwirte stehen mit Plakaten mit der Aufschrift "Euer Versagen sollen wir bezahlen??? #ampelabschalten" am Fähranleger. Wütende Bauern hinderten Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) in Schlüttsiel in Schleswig-Holstein am Verlassen einer Fähre. Wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagtes, habe  Habeck, der auch Wirtschaftsminister ist, deshalb wieder auf die Hallig Hooge zurückkehren müssen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um mehr als hundert Demonstranten. Foto: Hagen Wohlfahrt/Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag/dpa - ACHTUNG: Nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Bauern hindern Minister Habeck am Verlassen einer Fähre
cul, dpa, Hagen Wohlfahrt

Diese Schilderungen machen Angst!
Es sind Momente, die eine Familie wohl nicht so schnell vergessen wird. Denn das Paar war mit seinen Kindern und dem Großvater auf derselben Fähre, wie auch Vizekanzler Robert Habeck (54/Grüne). Als sie den Anleger betreten, werden die Kinder angebrüllt. Mutter und Vater sind immer noch entsetzt.
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„Komm' raus du Feigling“

Die Stimmung war sehr aufgeheizt, und keiner wusste, was passieren wird, so beschreibt die Frau die Lage kurz vor dem Anlegen der Fähre im Hafen von Schlüttsiel. Wir blieben möglichst weit hinten an Deck, um die Kinder zu schützen, erzählte die Mutter der Deutschen Presse-Agentur. Die Kinder haben richtig Angst bekommen, und es war wirklich unheimlich.Die Demonstranten hätten in Richtung Habeck gerufen: Komm' raus du Feigling. Auf einem Schild sei ein aufgemalter Galgen zu sehen gewesen.

Lese-Tipp: Wer sind die wütenden Bauern, die Habecks Fähre stürmen wollten?

Demonstranten hätten auf die Kinder eingebrüllt

SCREENSHOT - 04.01.2024, Schleswig-Holstein, Schüttsiel: Landwirte mit Traktoren und Lkws stehen im Umfeld des Fähranlegers. Wütende Bauern hinderten Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) in Schlüttsiel in Schleswig-Holstein am Verlassen einer Fähre. Wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagtes, habe  Habeck, der auch Wirtschaftsminister ist, deshalb wieder auf die Hallig Hooge zurückkehren müssen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um mehr als hundert Demonstranten. Foto: Hagen Wohlfahrt/Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag/dpa - ACHTUNG: Nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Ein langer Konvoi an Fahrzeugen hindert Minister Habeck am Verlassen einer Fähre.
cul, dpa, Hagen Wohlfahrt

Nachdem die Fähre in dem kleinen nordfriesischen Hafen angelegt hatte, habe sich die Familie mit ihrem Gepäck und an den Händen haltend durch die Menge von Bord gedrängt. Durch die pöbelnden Demonstranten durch. Die dann nichts Besseres zu tun hatten, als auch auf die verängstigten Kinder ein zu brüllen, sagte die Mutter.

Schließlich seien sie zum bewachten Parkplatz und zu ihrem Auto gelangt. „Wir waren und sind entsetzt“, sagt der Vater. Auch der über 80-jährige Großvater war dabei. Ihren Namen möchte die Familie nicht öffentlich nennen.

Lese-Tipp: Habeck spricht nach Fähr-Vorfall: „Was mir Sorgen macht, ist, dass sich die Stimmung im Land so sehr aufheizt

Habeck war am Donnerstag zu einem privaten Besuch auf Hallig Hooge. An Bord der Fähre befanden sich nach Angaben der Familie für die Jahreszeit viele Fahrgäste, darunter eine Trauergesellschaft mit mehreren Senioren. Auch seien weitere Kinder an Bord gewesen, darunter ein Baby. Die Familie beschrieb die Situation als extrem bedrohlich. „Protestieren ja, aber das war kaum auszuhalten“, sagte der Vater. „Das war so feindselig.“ Die Familie beschrieb das Verhalten der Schiffsbesatzung als umsichtig und professionell.

Die Fähre mit Habeck und weiteren Passagieren an Bord musste wieder ablegen, um nicht erstürmt zu werden. Habeck erreichte das Festland erst mit einer weiteren Fähre in der Nacht zum Freitag.

Bauernverband ruft auf: Keine persönlichen Anfeindungen

Der Schock über die eskalierte Bauernaktion gegen Wirtschaftsminister Habeck scheint tief zu sitzen und hat eine Diskussion über die Protestkultur ausgelöst. Kurz vor einer Protestwoche der Agrarbranche hat der Bauernverband die Teilnehmer zur Mäßigung aufgerufen. Es dürfe keine Aktionen vor Privatwohnungen von Gesprächspartnern - also Politikern - oder persönliche Anfeindungen geben, appellierte der Verband am Samstag. Demo-Symbolik wie Galgen, schwarze Fahnen oder andere Symbole extremistischer Gruppen lehnen wir entschieden ab!

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