Fall Maddie: Polizei sucht Kinderschänder
Neue Spur im Fall der seit 2007 verschwundenen Madeleine McCann: Scotland Yard sucht nun konkret nach einem Mann, der bei Einbrüchen in Ferienanlagen an der portugiesischen Algarveküste in den Jahren 2004 bis 2006 fünf Mädchen sexuell missbraucht hat.

Insgesamt soll er zwischen 2004 und 2010 mehrfach in Anlagen eingebrochen sein, wie Chefermittler Andy Redwood erklärte. Er soll dunkle Haare gehabt haben und gebräunt gewesen sein.
38 Personen von Interesse
Laut Zeugen sprach der Mann Englisch mit ausländischem Akzent, seine Aussprache wurde als langsam oder möglicherweise lallend beschrieben.
Manchmal sei sein Oberkörper entblößt gewesen. Er hätte einen Bierbauch gehabt, so Scotland Yard in Berufung auf Zeugen.
Zudem trug er zwei Mal ein bordeauxfarbenes Oberteil mit langen Ärmeln, bei einem der Vorfälle habe sich auf dem Rücken ein weißer Kreis befunden.
Der Mann soll sich an die Betten der Kinder gesetzt oder sich zu ihnen gelegt haben. Zwar seien diese Fälle mit dem spektakulären Entführungsfall der kleinen Maddie nicht identisch. Es gehen aber einige Ähnlichkeiten: So habe es jeweils keine Anzeichen eines gewaltsamen Einbruchs gegeben, es wurde nichts gestohlen, und der Mann wurde in den frühen Morgenstunden zwischen zwei und fünf Uhr gesehen.
Er habe ein "sehr, sehr ungesundes Interesse an jungen, hellhäutigen, weiblichen Kindern, während sie im Urlaub in ihren Betten liegen", sagte Redwood.
Derzeit untersuche man in dem Fall 38 "Personen von Interesse". Zuvor hatte die Polizei nach einer Bande gesucht, die hinter zahlreichen Einbrüchen zu dem Zeitpunkt von Maddies Verschwinden steht.
Madeleine war am 3. Mai 2007 – kurz vor ihrem vierten Geburtstag – aus der Familienferienlange in Praia da Luz an der Algarve verschwunden, als ihre Eltern nebenan mit Freunden beim Abendessen waren. Seitdem scheuten Maddies Eltern, Gerry und Kate, keine Kosten und Mühen, um herauszufinden, was mit ihrer Tochter passiert ist. Doch bisher blieb die Suche, bei der auch Privatdetektive eingesetzt werden, ergebnislos.