Fall Maddie McCann: Britische Polizei dementiert Festnahme

ARCHIV - Kate und Gerry McCann zeigen in Berlin bei einer Pressekonferenz ein Foto ihrer Tochter Madeleine (Archivfoto vom 06.06.2007). Der Fall der seit sechs Jahren vermissten Madeleine «Maddie» McCann wird in einer «Aktenzeichen XY...ungelöst»-Sendung unter die Lupe genommen. Bei der um 30 Minuten längeren Ausgabe der Sendung am kommenden Mittwoch (16. Oktober/20.15 Uhr) werden auch die Eltern des Mädchens zu Gast sein, wie das ZDF am Donnerstag mitteilte. Foto: Soeren Stache/dpa (zu dpa "«Aktenzeichen XY»- Sendung zu vermisster «Maddie»" vom 11.10.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Eltern der kleinen Maddie geben die Hoffnung nicht auf.

Die britische Polizei hat einen Zeitungsbericht dementiert, wonach es im Fall der verschwundenen Maddie McCann eine Festnahme gegeben haben soll. "Ich kann das nicht bestätigen. Das ist nicht wahr", sagte eine Sprecherin der Greater Manchester Police. Zuvor hatte auch Scotland Yard in London auf Anfrage erklärt, man könne keine Festnahme bestätigen.

Die britische Zeitung 'Sunday Mirror' hatte zuvor von der Festnahme eines Briten berichtet. Demnach habe sich ein Rechtsanwalt an die Polizei gewendet, weil sich ihm auf einer Party jemand anvertraut habe, der behauptete, dass Maddie noch am Leben sei. Der Mann will das Mädchen vor wenigen Wochen auf einer Mittelmeer-Insel gesehen haben.

Madeleine McCann war 2007 aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve verschwunden. Ihre Eltern, Kate und Gerry McCann, ließen in all den Jahren nichts unversucht, um Klarheit über den Verbleib von Maddie zu bekommen.

Polizei will Phantombild veröffentlichen

Am Montag wird das britische BBC-Fernsehen in seiner Sendung 'Crimewatch' eine Rekonstruktion des Falles ausstrahlen. Der Beitrag soll auch im deutschen und niederländischen Fernsehen zu sehen sein. Eltern und Polizei erhoffen sich weitere Hinweise. "Wir glauben, dass wir das bisher kompletteste Bild zum Umfeld des Verschwindens zusammengetragen haben", sagte Andy Redwood von Scotland Yard. "Wir richten gezielte Hilfs-Aufrufe an die Öffentlichkeit", sagte er. Es könne durchaus der Fall sein, dass jemand Schlüssel-Informationen besitzt, und sich dessen gar nicht bewusst ist. Die Polizei will zudem das Phantombild eines Verdächtigen veröffentlichen.

Scotland Yard hatte den Fall im Jahr 2011 in die Hand genommen, nachdem sich der britische Premierminister David Cameron persönlich dafür eingesetzt hatte. Im vergangenen Juli hatte die Londoner Polizei bekanntgegeben, es hätten sich bei den Untersuchungen 41 "Personen von Interesse" herausgebildet. Man werde versuchen, diese zu kontaktieren. In drei Fällen gab Scotland Yard inzwischen wieder Entwarnung.

Nun hätte es sowohl im Zeitablauf als auch bei der bisherigen "Version der Geschehnisse" um das Verschwinden des Mädchens "bedeutsame Veränderungen" gegeben, teilte Scotland Yard nach neuen, zweijährigen Ermittlungen mit. Scotland-Yard-Chefermittler Andy Redwood sagte: "Wir haben bei Null angefangen und alles neu analysiert, ohne das Vorhergegangene zu akzeptieren." Die Arbeit seines Teams habe neues Licht auf bisherige Erkenntnisse geworfen. Er hoffe, dass der TV-Appell zu "Informationen führen wird, die unsere Ermittlungen weiterbringen".