Fahrrad-Versicherungen im Test: Wenige Angebote - Hausrat hilft oft

Auf ungewöhnliche Weise ist am Montag (09.03.2009) in Münster ein Fahrrad mit einem Betonklotz gegen Diebstahl "gesichert". Foto: Franz-Peter Tschauner dpa/lnw +++(c) dpa - Bildfunk+++
Fahrräder sind in Deutschland häufig im Visier von Kriminellen.

Für Fahrräder geben die Deutschen immer mehr Geld aus. Vom Kinderfahrrad über das Supermarktangebot bis hin zum Komfortbike – knapp vier Millionen Fahrräder wurden letztes Jahr hierzulande verkauft. Wer seinen Drahtesel vernünftig versichern will, hat es nicht leicht. Fahrradversicherungen sind teuer und rar. Oft hilft aber auch die Hausratversicherung.

Während Autofahrer aus etlichen Anbietern und Tarifen wählen können, ist der Markt für Fahrradversicherungen sehr überschaubar. Das liegt vor allem am hohen Risiko. Allein 329.000 Fahrraddiebstähle wurden im Jahr 2011 registriert, die Gesamtsumme ist wohl weitaus höher. Nur rund zehn Prozent der Fälle konnte die Polizei aufklären.

So ganz schutzlos stehen aber auch Radfahrer nicht da. Vorausgesetzt, sie haben eine Hausratversicherung. Denn wenn ein Rad in der Wohnung oder im abgeschlossenen Kellerraum geklaut wird, zählt das zum Hausrat und die Versicherung zahlt – auch wenn das Rad nicht abgeschlossen war. Besitzer von mehreren teuren Rädern sollten darauf achten, dass die Versicherungssumme hoch genug festgeschrieben ist. Praktisch ist auch, dass die Hausratversicherung bei allen Rädern eines Haushalts greift.

Anders als bei der Kaskoversicherung fürs Auto, müssen Radfahrer bei der Schadensregulierung keine Abzüge befürchten, wenn ihr Rad schon etwas älter ist. Die Versicherung übernimmt den Betrag, der beim Kauf eines neuen Rads fällig wird.

Extra Versicherungen gegen Vandalismus und Teileklau

Allerdings werden die meisten Räder nicht bei Einbrüchen, sondern auf der Straße geklaut. Dafür übernimmt die Hausratversicherung keine Kosten. Auch Vandalismus und Teileklau lassen sich nicht absichern. Wer sein Rad also außerhalb der eigenen vier Wände schützen will, muss seine Hausratspolice um Fahrradschutz erweitern. Wie viel das kostet, hängt vom Wohnort und der Gesamtversicherungssumme ab. Bei den meisten Versicherern werden Räder bis zu maximal fünf Prozent der Versicherungssumme berücksichtigt. Für normale Alltagsräder reicht dieser Zusatz völlig aus.

Nicht ausreichend ist der Schutz bei teuren Rädern sowie bei Vandalismus und Teileklau. Wer auch davor geschützt sein will, braucht eine extra Fahrradversicherung. Entsprechende Angebote haben nur die Policen von Enra, Wertgarantie und P&P Pergande & Pöthe. Enra und Wertgarantie übernehmen die Reparaturkosten bis maximal 2.000 Euro, bei P&P wird die Versicherungssumme individuell vereinbart.

Im Falle eines Totalschadens zahlen die Versicherer einen Zuschuss zum Neurad. Wer allerdings ein Rad von mehr als 2.000 Euro zu Schrott fährt, bekommt von keiner Versicherung den kompletten Schaden ersetzt. Auch nicht bei P&P, denn hier wird eine Selbstbeteiligung von zehn Prozent fällig.