Fäkalien, Randale, BeleidigungenEkel-Skandal in der Handball-Oberliga

Uwe Anspach
Spielbälle liegen im Netz eines Handball-Tors.
deutsche presse agentur

Geht’s noch?! Spieler einer Handball-Mannschaft aus Gütersloh haben sich offenbar kräftig daneben benommen. Gelinde gesagt. Nach einer Niederlage sollen sie in ihrer eigenen Halle randaliert, die Wände mit Fäkalien beschmiert und Reinigungspersonal sexistisch und rassistisch beleidigt haben.

Auf die Pleite folgt die Eskalation

Alles begann nach einer Niederlage des TV Isselhorst in der Abstiegsrunde gegen HSG Gevelsberg-Silschede am 12. März. Auf die 22:29-Pleite folgte die Eskalation.

Nach reichlich Alkoholkonsum sollen mehrere Spieler des TV Isselhorst in der eigenen Halle Krawall gemacht haben. Am späten Abend urinierten sie Medienberichten zufolge auf den Boden und beschmutzten Wände mit Fäkalien.

Und die Vorwürfe werden noch schlimmer. Teammitglieder sollen dem Reinigungspersonal ihre Geschlechtsteile entblößt und die Frauen sexistisch und rassistisch beleidigt haben.

„Einige Personen in der Sporthalle sollen harten Alkohol konsumiert haben und sich sexistisch und rassistisch geäußert haben“, sagte Sozialdezernent Henning Matthes (43) der „Neuen Westfälischen“.

"Mehr als ein dummer Jungenstreich"

Das Ganze sei „deutlich mehr als ein dummer Jungenstreich mit ein wenig Alkohol nach dem Spiel“, sagte eine Sprecherin der Polizei Gütersloh. Die Polizei betätigte, dass zwei Anzeigen gegen das Handballteam erstattet worden seien – wegen Vandalismus und Beleidigung auf sexueller Grundlage. Sowohl die Stadt Gütersloh als auch mutmaßliche Opfer hätten Anzeige erstattet.

Der Verein reagierte mit einem Klartext-Statement: „Auch (stark) Alkoholisierte müssen zur Verantwortung gezogen werden. Ihnen muss verständlich gemacht werden, dass nicht ihre gegebenenfalls verminderte oder verlorene Wahrnehmungsfähigkeit ausschlaggebend für die Bewertung ihres Verhaltens sein kann“, hieß es darin.

„Exhibitionistische Handlungen, rassistische und bedrohende Äußerungen gegenüber Reinigungspersonal, auch wenn diese im Suff erfolgen, sind nicht zu tolerieren, vom Geschehen und Umfang her aufzuklären und sowohl straf- als auch vereinsrechtlich sodann zu sanktionieren“, erklärte die Vereinsvorsitzende Gabi Neumann, die sich beim Reinigungspersonal entschuldigte.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Team darf nicht mehr in der eigenen Stadt spielen

Und weiter: „Wir haben im uns angegebenen Tatzeitraum anwesenden Personen ausfindig gemacht und diese aufgefordert, die Geschehnisse und Vorfälle, wie von ihnen wahrgenommen, gegenüber der Polizei zu bezeugen, damit Verhalten und Verantwortliche festgestellt werden können.“

Die Suff-Skandal hat jetzt schon ein Nachspiel fürs Team. Beim folgenden Spiel trat das Team nicht an, es wurde mit 0:2 gewertet.

In ihrer eigenen Stadt dürfen die Oberliga-Handballer bis auf Weiteres nicht mehr spielen. Sie haben ein stadtweites Hallenverbot. (msc)