Harte Strafe für Ex-KickerEr täuschte Tod vor - Knast!

Es sollte ein Versicherungsbetrug vom Feinsten werden – doch der flog auf. Und beschert einem Ex-Schalke-Spieler nun drei Jahre und zehn Monate Knast! Hiannick K. täuschte in seiner Heimat Kongo seinen Tod vor, um seiner Frau 1,2 Millionen Euro aus seiner Lebensversicherung zu bescheren. Zumindest sind die Richter am Essener Landgericht davon überzeugt. Auch die 41-Jährige muss für drei Jahre und zehn Monate hinter Gitter – ihre Erzählung der Geschichte klingt aber ganz anders als die vom Kongolesen selbst …
Ex-Schalker spielte früher mit Manuel Neuer
K. stand in seiner Jugend für Schalke auf dem Platz, spielte gemeinsam mit Manuel Neuer für den königsblauen Nachwuchs. Dem ehemaligen Rechtsverteidiger gelang aber nie der Sprung zu den Profis, sodass er seine Karriere an den Nagel hing und begann, beim Spezialchemie-Unternehmen „Evonik“ zu arbeiten.
Dass nach dem vermeintlichen Tod des Ex-Kickers sogar das Unternehmen 100.000 Euro an die Witwe zahlte? Offenbar eine schöne sechsstellige Kirsche auf der Millionen-Torte. Eigentlich stand wohl aber der Betrug an der Lebensversicherung im Vordergrund. Der heute 35-Jährige hatte diese über rund 600.000 Euro abgeschlossen – doch im Fall eines Unfalltods sollte sie sich verdoppeln.
K. tauchte 2018 wieder auf
So reiste er laut „Bild“ im Jahr 2016 in den Kongo, wo er angeblich bei einem Autounfall ums Leben kam. Seine Frau soll die 1,2 Millionen Euro dann von der Versicherung mit einer Sterbeurkunde aus seiner Heimat beantragt und erhalten haben.
Doch dann 2018 die Kehrtwende: K. tauchte vollkommen unversehrt und bei bester Gesundheit in der deutschen Botschaft in Kongos Hauptstadt Kinshasa auf und erzählte seine Version der Geschichte. Laut „Süddeutsche Zeitung“ berichtete er, er wäre von seiner Mutter und seiner Frau gekidnappt und im Dschungel ausgesetzt worden – ohne Papiere, ohne Geld, ohne Handy.
Der Ex-Schalker kehrte daraufhin nach Deutschland zurück und begann sogar wieder bei seinem ehemaligen Arbeitgeber tätig zu sein. Und seine Frau?
41-Jährige behauptet weiter, sie sei unschuldig
Die will von all dem überhaupt nichts gewusst haben. Der vermeintliche Tod ihres Mannes soll damals für sie ein Schock gewesen sein und sie habe sich lediglich die Frage gestellt, wie sie seine Leiche zurück nach Deutschland bekommen könnte, berichtete der Anwalt der Ehefrau.
Staatsanwalt Hauke Schlick überzeugte weder die eine noch die andere Geschichte – für ihn war eine überzeugende Indizienkette gegeben. Zu dieser zählt auch, dass das Paar ursprünglich sogar eine Lebensversicherung über vier Millionen Euro abschließen wollte und bis heute noch immer 115.000 Euro der ausgezahlten Versicherungssumme fehlen. Schlick glaubt, dass K. und seine Frau sich die gesamte Summe teilen wollten, dann aber stritten.
Der Ex-Kicker wollte sich zum Urteil nicht äußern, die 41-Jährige beteuerte weiterhin, sie sei unschuldig: „Man verliert den Glauben an die Gerechtigkeit.“ (ana)




