Ex-NFL-Star Phillip Adams hatte Gehirnerkrankung
Machte ihn der Sport zum Mörder? Dieser Verdacht erhärtet sich

Er erschoss sechs Menschen – danach richtete er sich selbst. Die Bluttat des ehemaligen NFL-Spieler Phillip Adams hielt die Sportwelt vor einem Jahr in Atem. Jetzt kam heraus: dass Adams an der degenerativen Gehirnerkrankung CTE gelitten hatte. Das nährt den Verdacht, dass mögliche Schäden, die er im Football erlitten hat, ihn zum Monster machten.
CTE: Bei NFL-Profis hat das schon Tradition
Dass Adams CTE hatte, ergab eine postmortale Untersuchung des Gehirns von Adams, die von Neuropathologen der Boston University durchgeführt wurde. CTE, das in Folge häufiger Kopftraumata auftritt und nur postmortal festgestellt werden kann, konnte laut der Boston University bereits bei 315 ehemaligen NFL-Spielern gefunden werden.
Auch Hernandez hatte CTE
Adams spielte als Cornerback für sechs verschiedene NFL-Teams und brachte es auf insgesamt 78 Partien in der US-Football Profiliga. 2011 lief er zusammen mit dem deutschen Super-Bowl-Sieger Sebastian Vollmer für die New England Patriots auf.
Zum Team gehörte damals auch Aaron Hernandez. Der Tight End wurde später als Mörder zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt und beging in der Haft Suizid. Auch bei Hernandez wurde postmortal CTE in einem schweren Stadium diagnostiziert.
Vom Football "verkorkst"?
Nach dem Amoklauf von Adams am 7. April sagte sein Vater im Gespräch mit einem lokalen Fernsehsender, dass Football seinen Sohn „verkorkst“ habe. Adams' Karriere war von vielen Verletzungen geprägt, darunter Gehirnerschütterungen. (sid/mli)
Wenn Sie Suizidgedanken haben, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge (www.frnd.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erreichen Sie Menschen, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.