Das ganze Land trauert um Azra Gülendam Haytaoğlu
Studentin (21) in der Türkei brutal vergewaltigt und ermordet

Ein grausamer Mord erschüttert die Türkei. Die 21-jährige Journalismus-Studentin Azra Gülendam Haytaoğlu wurde von einem 48-jährigen Mann in der Urlaubsregion Antalya vergewaltigt, erwürgt und zerstückelt. Ihre Leichenteile fand die Polizei am Montag in einem Waldgebiet. Nun sind weitere Details der perfiden Tat bekannt.
Azra verließ ihr Haus in Antalya (Türkei) wegen einem positiven Corona-Test
Vergangenen Mittwoch ließ sich die 21-jährige Azra, die an der Akdeniz-Universität in Antalya Journalismus studiert, auf Corona testen. Sie hatte einige Symptome gespürt, und tatsächlich fiel der Test positiv aus, berichtet das türkische Nachrichtenportal „Sözcü“. Sie informierte ihre ältere Schwester Ezgi Haytaoğlu, doch die reagierte wütend und warf ihr vor, nicht aufgepasst zu haben.
Azra sagte zu ihr: „Ich werde etwas Luft holen“, dann verließ sie das Haus. Gegen Mitternacht rief sie ihre Schwester erneut an und erzählte ihr, sie sei mit einem Mann in einem Café. Er sei auch an Corona erkrankt und verstehe ihre Lage. „Ich werde heute bei ihm bleiben“, waren laut „Sözcü“ Azras letzte Worte, dann legte sie auf und war nicht mehr zu erreichen.
Täter ging mehrmals mit einem Koffer aus dem Haus
Als Azra am nächsten Morgen nicht mehr auftauchte, ging ihr Vater zur Polizei und gab eine Vermisstenanzeige auf. Angehörige und Freunde starteten eine Suchaktion, auch in den sozialen Medien wurden Bilder der 21-Jährigen geteilt.
Laut „Sözcü“ konnte die Polizei mit Hilfe von Überwachungskameras und Handydaten Azras letzten Aufenthaltsort ermitteln. Es kam raus: Die 21-Jährige wurde zuletzt mit dem 48-jährigen Bauingenieur und Immobilienbesitzer Mustafa Murat Ayhan gesehen. Er kam zum Verhör, doch die Polizei ließ ihn zunächst frei. Als die Polizei auf Bildern sah, wie der 48-Jährige sein Haus am Tatabend mehrmals mit demselben Koffer verließ, nahm sie ihn fest.
Azras Leiche wurde in fünf Teile geschnitten
Kurz darauf gestand Ayhan, Azra sexuell missbraucht, erwürgt und im Badezimmer zerstückelt zu haben. Ihre Leiche schnitt er in fünf Teile und vergrub sie in einem Waldgebiet nördlich von Antalya, heißt es. Laut „Sözcü“ haben sie am Tatabend gemeinsam Alkohol getrunken, danach sei es zum Streit gekommen. Daraufhin habe er sie getötet. Nach Angaben der Polizei soll Ayhan die Ermittler zum Waldgebiet geführt haben, wo er Azra vergraben hatte. Der 48-Jährige soll nun wegen Mordes angeklagt werden.
Besonders grausam: Der Mörder soll mit einem Rasierklinge seinen Namen auf Azras Körper geschrieben haben, heißt es im Bericht.
Frauenrechtler aus der Türkei wollen gegen "Gewalt gegen Frauen" demonstrieren
Die Tat hat vor allem bei vielen Frauen in der Türkei für Bestürzung gesorgt. In den sozialen Medien riefen Frauenrechtsgruppen zu Demonstrationen auf und kritisieren die Regierung. Allein im vergangenen Jahr wurden in der Türkei 300 Frauen von Männern getötet – und das ist nur die offizielle Zahl. Die Dunkelziffer soll viel höher sein.
Am Montag hatte auch die Akdeniz Universtät ihr Beileid bekundet und ein Foto Azras auf Twitter gepostet. (mor)