Folgenschwere Verwechslung auf dem FriedhofEin Fremder, nicht ihr Vater: Sylvia (67) legte 43 Jahre lang Blumen am falschen Grab nieder

Mehr als 40 Jahre lang besucht Sylvia Ross das Grab ihres Vaters. Mindestens dreimal jährlich legt die 67-Jährige dort Blumen nieder – bis sie eines Tages herausfindet, dass ihr Vater überhaupt nicht dort begraben ist! Die Mutter hat all die Jahre das Grab eines Fremden besucht. Die Familie ist außer sich.
England: "Meine Mutter hat sein Grab 43 Jahre lang besucht"
„Wir sind empört, meine Mutter ist untröstlich. Ich habe meinen Großvater nie getroffen, aber meine Mutter hat sein Grab 43 Jahre lang besucht“, sagt Lynette, Sylvias Tochter. „Sie ist am Boden zerstört. Sie sagt, ihr Vater lag dort und dachte, dass niemand von uns sich für ihn interessiert. Keine Blumen, keine Besuche, nichts.“
An jedem Geburtstag, an jedem Vatertag und jede Weihnachten seit 1979 hatte Sylvia Blumen am Grab ihres Vaters John Thomas Thompson in Bishop Auckland niedergelegt – dachte sie zumindest.
Mutter legte Blumen an Grab von fremdem Mann nieder
Das Grab, das Sylvia so viele Jahre besucht hatte, gehört zu einem Mann namens Frederick Brown. Ein Mann, von dem Sylvia zuvor noch nie gehört hatte. Ihr Vater liegt in einem Grab ohne Beschriftung, nur mehrere Meter weiter.
Aufgeflogen ist die tragische Verwechslung durch Zufall. Sylvia und Lynette stolperten bei Facebook über einen Post, in dem eine Familie gesucht wurde, die Blumen auf einem falschen Grab in der Grafschaft Durham niedergelegt hatte. Als die Beschreibung des Grabs zu dem Ort passte, den Sylvia 43 Jahre lang aufgesucht hatte, schöpfte sie Verdacht. Der örtliche Trauerdienst bestätigte daraufhin das Missverständnis.
Mitarbeiter von Friedhof zeigte Sylvia offenbar das falsche Grab
Lynette erklärt: Nachdem ihr Großvater gestorben war, zeigte ein Friedhofsmitarbeiter Sylvia das Grab, in dem John Thomas Thompson begraben worden sein sollte. Dabei unterlief dem Mann offenbar ein Fehler. „Es ist widerlich“, sagt die 43-Jährige. „Wie kann man etwas, das so einfach ist, so falsch machen?“
Graham Harrison vom Trauerdienst des Friedhofs bittet die Familie um Entschuldigung: „Das Leiden, das dieser Fehler der Familie bereitet hat, tut uns sehr leid“, sagt er. „Auch wenn der Fehler nun korrigiert wurde, lindert das den Schmerz, den die Familie erleiden musste, nicht.“
Eine unabhängige Untersuchung soll nun klären, wie es überhaupt zu der Verwechslung auf dem Friedhof kommen konnte. (jda)


