Paar adoptiert sechs blinde Kinder aus der ganzen Welt

Joe Bartlings Kinder
Joe Bartling aus den USA hat offenbar ein großes Herz - seine Adoptivkinder haben durch ihn ein liebevolles Zuhause.
Joe Bartling/Facebook

Wenn Joe und Karen Bartling aus Virginia mit ihrer großen Familie unterwegs sind, fallen sie auf. Denn keines der Kinder kann sehen. Über einen Zeitraum von elf Jahren gab das Ehepaar insgesamt sechs behinderten Mädchen und Jungen aus der ganzen Welt ein neues, liebevolles Zuhause. Dass ihr Alltag nie langweilig wird, versteht sich da von selbst – zumal zwei von ihnen eine 24-Stunden-Betreuung benötigen und die Eltern alles ohne fremde Hilfe stemmen.

Blindheit zunächst reiner Zufall

Die ungewöhnliche Geschichte der Bartlings begann, nachdem ihr einziger leiblicher Sohn Joel, heute 30, auf die Welt gekommen war. Das Paar sehnte sich nach noch mehr Nachwuchs, doch alle Versuche, ein Geschwisterchen zu zeugen, blieben erfolglos – auch per künstlicher Befruchtung. Schließlich adoptierten sie 1997 Hannah aus einem Waisenhaus in Südkorea. Sie war blind.

Bewegende Vorgeschichten

Joe Bartlings Kinder
"Wir sind eine ganz normale, alltägliche Familie", sagt Adoptivmutter Karen Bartling.
Foto: Joe Bartling/Facebook

Über die folgenden Jahre nahmen die heute 60-Jährigen immer mehr sehbehinderte Kinder bei sich auf. Teils traten Sozialarbeiter an sie heran, teils erfuhren sie selbst von den bewegenden Schicksalen der Kleinen: Die nun 17-jährige Abi etwa wurde als Baby schreiend in einer Mülltonne in Indien gefunden, David (18) aus China einsam auf einer Treppe zurückgelassen. So entstand nach und nach eine ganz besondere neunköpfige Familie.

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Zwei Kinder benötigen rund um die Uhr volle Unterstützung

Die Herausforderungen der Bartlings im Alltag sind groß, schließlich haben viele ihrer blinden Schützlinge zusätzlich noch andere Behinderungen. Jesse, 17, und Obed, 12, sind zum Beispiel in ihrer Entwicklung stark eingeschränkt und müssen rund um die Uhr betreut werden. "Sie sind zu 100 Prozent von mir abhängig – Baden, Zähneputzen, Haare kämmen, Essen, Windeln, Anziehen", berichtet Karen der englischen Zeitung "Daily Mail".

Doch die Mama mit dem großen Herz bleibt bescheiden: "Alle beteiligen sich – sie machen ihre Betten und helfen im Haushalt. Wir sind eine ganz normale, alltägliche Familie. Für mich heißt es einfach: Schau, dass jeder etwas zu essen hat und zur richtigen Zeit im richtigen Bus sitzt". Im Video sehen Sie, was die selbstlosen Eltern über ihre Zukunft denken und wie andere Menschen auf die außergewöhnliche Großfamilie reagieren.