Bei Wettbewerb in RusslandDoping-Vorwürfe: Kamila Walijewa brilliert auf dem Eis - und schweigt selbstbewusst

 Russia Figure skating, Eiskunstlauf Grand Prix Women 8302556 23.10.2022 Kamila Valieva performs during the women s free program at the first stage of the Russian Grand Prix Figure Skating event at the Megasport Palace in Moscow, Russia. Alexander Vilf / Sputnik Moscow Russia PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xAlexanderxVilfx
Kamila Waljewa ist zurück im Wettkampf-Geschehen.
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Nach ihrem erfolgreichen sportlichen Comeback bei einem nationalen Wettbewerb in Moskau hat die junge Eiskunstlauf-Europameisterin Kamila Walijewa Fragen zum laufenden Doping-Verfahren unbeantwortet gelassen und sich lediglich zu ihrer Leistung auf dem Eis geäußert. "Es war doch klar, dass ich dazu nichts sagen würde. Mit meinem Wettkampf war ich sehr zufrieden, es ist cool, dass ich wieder zurück auf dem Eis bin. Ich war wieder voller Adrenalin, das war ein gutes Gefühl", sagte die 16-Jährige nach ihrem Auftritt.

Das Doping-Drama von Peking

Während der Olympischen Winterspiele im Februar in Peking war eine Urinprobe von Walijewa, durchgeführt bei den russischen Meisterschaften Mitte Dezember vergangenen Jahres, positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden war. Da das Ergebnis aber erst nach der olympischen Entscheidung im Teamwettbewerb abschließend ausgewertet war, wurden die Medaillen in dieser Disziplin bis heute nicht vergeben, die russische Mannschaft hatte den Sieg davongetragen.

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Völlig offen ist derzeit, wann die in der chinesischen Hauptstadt abgesagte Siegerehrung nachgeholt werden kann. Denn die russische Doping-Agentur RUSADA hatte bereits am Freitag bekannt gegeben, sie werde die Ergebnisse ihrer internen Untersuchungen zur "Causa Walijewa" nicht öffentlich machen. Sie begründete dieses Verhalten mit dem Alter Walijewas, die seinerzeit noch 15 Jahre alt war und damals als "geschützte Person" galt.

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Olympia in Peking: Teilnahme trotz Doping-Verfahren endet mit Platz vier

Der internationale Sportgerichtshof CAS hatte in Peking Walijewa erlaubt, ungeachtet des laufenden Verfahrens an der olympischen Einzelkonkurrenz teilzunehmen. Nach einem ersten Platz nach dem Kurzprogramm brach das Ausnahmetalent unter dem immensen Druck der Öffentlichkeit in der Kür zusammen und fiel auf Rang vier zurück.

Bei den diesjährigen Weltmeisterschaften in Montpellier war sie wie alle russische Athleten wegen des Angriffskriegs in der Ukraine nicht startberechtigt. Zuletzt trat Walijewa in russischen Eisshows auf und nahm an Schaulaufen in ihrem Heimatland teil. (tno, mit dpa)