Anouschka Renzi genervt von Tina Ruland

"Quäk Quäk"-Gate im Dschungelcamp! Entscheidet die Stimme über Sympathie?

von Ingo Jacobs

Nach dem Beschnuppern geht es langsam ans Eingemachte - schließlich soll der künstlich hergestellte Lagerkoller uns alle in die Tiefe der Seele blicken lassen. Bei den beiden Schauspielerinnen Anouschka Renzi und Tina Ruland knistert es schon mächtig - aber auf die unangenehme Art. Renzi ist sich gestern sicher: Das hat auch mit Rulands Stimmlage zu tun. Die ganze Szene sehen Sie im Video!

Wir entscheiden in Sekundenschnelle

Sympathie oder Antipathie? Sekundenbruchteile entscheiden darüber, wie wir einen anderen Menschen bei Erstkontakt einschätzen. Gesichtsform, Mimik, Kleidungsstil, Herkunft und Geruch – alle möglichen Faktoren entscheiden darüber, ob wir den Anderen auf Anhieb leiden können. Auch die Stimmlage trägt zu Sympathiewerten bei, dauerhaft und situativ – da ist sich Schauspielerin Anouschka Renzi sicher. „Wenn du wütend bist, bekommst du so ‘ne Quäk-Quäk-Stimme“, faucht sie bei einer Auseinandersetzung in Richtung Tina Ruland. „Ich mag bei Frauen nur tiefe Stimmen“, erklärt sie später im Einzelinterview vor der Kamera. „Ich komm mit Stimmen auf der Höhe nicht klar.“

Die Stimme wirkt sich körperlich auf andere Menschen aus

Was sagt die Stimme über den Charakter des anderen aus? Für Stimm-Experten ist klar: Wird mit viel Anspannung gesprochen, dann übernimmt der Zuhörer diese Anspannung. Wird monoton gesprochen, macht sich Langeweile breit. Denn die Stimme berührt uns seelisch, lässt uns nicht kalt. Sie kann sogar zu messbaren körperliche Reaktionen führen, weiß die Forschung. Eine hohe und schrille Stimme wird als eher anstrengend und nervig empfunden. Das liegt laut Wissenschaft auch daran, dass diese Stimmlage schwerer zu verarbeiten ist. Renzis Vorliebe ist klar: tief soll sie bitteschön sein, auch bei Frauen. So wie bei ihr selbst.

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Menschen mit tiefer Stimme neigen zum Seitensprung

Was aber sagt eine tiefe Stimme über uns aus? Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen hat sich im Juni 2021 damit befasst. Die Wissenschaftler analysierten die 2.000 Stimmen, befragten die Probanden zu ihrer Persönlichkeit. Die Psychologen konnten keine direkte Verbindung zwischen Tonlage und Attributen wie Umgänglichkeit, neurotischem Verhalten, Gewissenhaftigkeit oder Offenheit feststellen. Aber es zeigte sich, dass Frauen und Männer mit einer tieferen Stimme eher dominant und auch extrovertierter sind - und: an Sex außerhalb der bestehenden Beziehung interessiert sind. So so, Frau Renzi.

Stimme wird physiologisch geformt

Woher aber kommt unsere persönliche Stimmlage überhaupt? Ist sie so angeboren – oder haben wir sie erlernt? Halb und halb lautet die Antwort. Logopädin Hannah Hensen vom Bundesverband für Logopädie erklärt im RTL-Interview: „Die Stimmlage wird erst einmal durch die physiologischen Eigenschaften geformt“, sagt sie. „Je dicker und länger die Stimmbänder, desto tiefer auch die Stimme. Männer haben in der Regel längere Stimmbänder als Frauen, weil auch der Kehlkopf um einiges größer ist.“ Aber auch erlernte Erwartungen spielen eine Rolle. Da eine hohe Stimme eher Unterwerfung signalisiere, neigten Frauen dazu, mit hoher Stimme zu sprechen. Doch das ändert sich.

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Frauenstimmen sind nachweislich tiefer geworden

„Wir glauben, wir hätten die gleiche Stimme, wären wir 100 Jahre früher geboren worden“, sagt Doris Kolesch, Professorin für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin, im Deutschlandfunk. Aber Stimme ist, sagt sie dort, „natürlich künstlich“ – geprägt von Technologie, Kultur und Medien. Frauenstimmen in Deutschland zum Beispiel seien nachweislich tiefer geworden, geformt von sich verändernden Hörgewohnheiten, geformt von dem, was täglich aus den audiovisuellen Medien schalle. Und auch, bestätigt uns Logopädin Hensen, weil die Emanzipation eine Angleichung an die tiefere männliche Stimme mit sich bringt.

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