Harmlose Kindheitserinnerung wird zum Fluch

Grünen-Politikerin sagt "Indianer" - und wird heftig kritisiert

ARCHIV - 12.12.2020, Berlin: Bettina Jarasch, frühere Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Berlin, spricht bei der digitalen Landesdelegiertenkonferenz im Estrel Hotel. Jarasch wurde zur Spitzenkandidatin für die Wahl zum Abgeordnetenhaus i
Bettina Jarasch entschuldigt sich für etwas, was sie als Kind gerne sein wollte.
adl kde ah dna, dpa, Annette Riedl

Bettina Jarasch entschuldigt sich für "Indianerhäuptling"

Bettina Jarasch entschuldigt sich für etwas, was sie als Kind gerne sein wollte: Ein „Indianerhäuptling“. Unter anderen Umständen wäre eine solche „harmlose“ Kindheitserinnerung wohl kaum erwähnenswert gewesen, doch Jarasch ist die Spitzenkandidatin der Grünen für die Wahl des Berliner Abgeordnetenhauses. Viele ihrer Parteifreunde werten diese Wortwahl als „diskriminierend“ gegenüber den amerikanischen Ureinwohnern.

„Auch ich muss dazulernen“

Die 52-jährige Politikerin wurde laut Medienberichten auf dem Grünen-Landesparteitag vom Berliner Landesparteichef Werner Graf gefragt, was sie als Kind gerne geworden wäre. Jarasch antwortete „Indianerhäuptling“. Während beide eher humorvoll reagierten, brodelte es hinter den Kulissen. Bei vielen Grünen sorgte Jaraschs Antwort für Irritationen, denn der Begriff ist mittlerweile parteiintern verpönt und gilt als diskriminierend, berichtet der „Tagesspiegel“.

Jarasch entschuldigte sich später für ihre Wortwahl. Sie beschrieb ihre Aussage als „unreflektierte Kindheitserinnerung“ und versprach: „Auch ich muss dazulernen“. Der Begriff „Indianer“ wird deshalb als diskriminierend betrachtet, da dieser Name nicht von den Ureinwohnern selbst stammt. Stattdessen können Begriffe wie „Ureinwohner Amerikas“ oder „indigene Völker“ verwendet werden, heißt es.

Zunächst hatte „Tagesspiegel“-Redakteur Julius Betschka über Jaraschs Aussage in einem Tweet berichtet – und Nutzer aus den unterschiedlichsten politischen Milieus erreicht.

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