Comeback-Pläne: Tuchel-Aussage lässt tief blicken

„Diffuse Beschwerden“: Die bittere Wahrheit über Manuel Neuer

ARCHIV - 05.11.2022, Berlin: Fußball: Bundesliga, Hertha BSC - Bayern München, 13. Spieltag, Olympiastadion, Bayerns Torhüter Manuel Neuer vor dem Spiel in Aktion. Der verletzte Nationaltorhüter arbeitet am Comeback bei den Bayern. (zu dpa: «Erstmals seit Skiunfall: Neuer trainiert wieder im Torhüter-Team») Foto: Soeren Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wann kehrt Manuel Neuer zwischen die Pfosten zurück? Man weiß es nicht
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Was ist da wirklich los?
Seit Wochen tastet sich Manuel Neuer (37) nach seinem verheerenden Schien- und Wadenbeinbruch an seine Rückkehr ins Tor des FC Bayern München heran. Mal mehr, zuletzt eher weniger. Kommt er wirklich je wieder zurück in den Kasten? Die Worte von Trainer Thomas Tuchel (50) werfen Zweifel auf.

„Sie sind einfach da und stören“

„Die Verletzung ist eigentlich nicht wirklich eine Verletzung. Es sind mehr Beschwerden. So würde ich das mal nennen. Waden-Beschwerden! Die sehr diffus sind, die mal kommen und mal gehen. Die auch gar nicht so sehr etwas mit Absprung-Technik oder Muskel-Kontraktion zu tun haben. Sondern die einfach da sind und stören“, sagte Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfL Bochum.

Bitter: Neuer war nach seinem heftigen Skiunfall in den bayerischen Alpen (Schien- und Wadenbeinbruch im rechten Bein) nach erfolgversprechender Comeback-Schufterei schon einmal ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, flog im Juli durch den Strafraum, doch nach Problemen mit dem operierten rechten Bein sowie den Muskel-Problemen in der linken Wade, hieß es Kommando zurück. Wann trainiert Neuer endlich wieder mit der Mannnschaft? Man wolle derzeit kein Risiko eingehen, dass aus den Waden-Beschwerden eine echte Verletzung entstehen könne, sagt Tuchel.

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Wie umgehen mit diesen Beschwerden?

Derzeit hält sich Neuer mit ein bisschen individuellem Torwart-Training sowie Aufbau-Training mit Torwart-Trainer Michael Rechner (43) über Wasser. Von Flugeinlagen keine Spur. Offenbar weiß keiner so wirklich, ob, wie und wann seine Beschwerden in den Griff zu kriegen sind. Ein Umstand, der für alle belastend ist - körperlich und mental.

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Auch Tuchel stochert im Nebel, versucht aber mit aufbauenden Worten ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Neuer sei weiter „sehr positiv, weil er glaubt, dass es sehr, sehr schnell geht, sobald er im Mannschaftstraining ist, dass er zurück ist und das hat, was er für den Wettkampf braucht. Das glaube ich ihm, da kennt er sich besser als ich ihn kenne“, so Tuchel. Er sei überzeugt, dass sich der lange verletzte Nationaltorhüter „sehr gut“ fühle.

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Auch Nagelsmann vertraut auf den Faktor Zeit - aber die Uhr tickt

Aber wird er jemals wieder richtig fit? Für die Bayern oder gar für die deutsche Nationalmannschaft? „Das Allerwichtigste ist, und das habe ich auch als Bayern-Trainer gesagt, dass wir Manu die nötige Zeit geben, gesund zu werden und wieder hundert Prozent Leistungsfähigkeit zu kriegen. Wenn die Situation eintrifft, werden wir das bewerten“, sagte Neu-Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) bei seiner offiziellen Vorstellung als Heim-EM-Retter und blieb dabei ähnlich nebulös wie Tuchel. So möge die Zeit alle Wunden heilen, aber im Profisport ist diese irgendwann halt auch abgelaufen ...