Ermittlungen bei Offenbacher Rettungsdienst

Mitarbeiterin soll Millionen-Betrag veruntreut haben

Ein Krankenwagen
Die Frau soll über eine Million Euro veruntreut haben.
deutsche presse agentur

Wegen des Verdachts der Untreue wird derzeit gegen eine Mitarbeiterin ermittelt, die beim Eigenbetrieb Rettungsdienst (ERD) des Kreises Offenbach beschäftigt ist. Nach derzeitigen Erkenntnissen wurden insgesamt 1,12 Millionen Euro veruntreut.

"Hohe kriminelle Energie und Raffinesse"

Nachdem es den dringenden Verdacht von Unregelmäßigkeiten gab, hatte der Kreis umgehend Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Offenbach erstattet. "Es gibt konkrete Anhaltspunkte, dass die Mitarbeiterin regelmäßig Überweisungen an sich selbst vorgenommen hat. Dabei wurde mit hoher krimineller Energie und Raffinesse vorgegangen", heißt es in der Pressemitteilung.
„Für den Kreis ist das ein sehr bitterer Vorgang. Insbesondere beim Rettungsdienst ist die Betroffenheit groß. Nunmehr müssen wir die weiteren Ermittlungsergebnisse abwarten“, erklärt Landrat Oliver Quilling (CDU). Der Kreis Offenbach hat sich einen Anwalt genommen. Er lässt „arbeitsrechtliche Schritte sowie einen möglichen Regress“ prüfen.

Was ist der Eigenbetrieb Rettungsdienst (ERD)?

Der Kreis Offenbach muss als Rettungsdienstträger sicherstellen, dass der Bevölkerung eine „bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung mit Leistungen der Notfallrettung und des qualifizierten Krankentransportes“ zur Verfügung steht. Seit dem Jahr 2000 hat diese Aufgabe unter anderem der damals gegründete Eigenbetrieb Rettungsdienst übernommen. Dieser betreibt neben der Notfallrettung und des Krankentransports unter anderem die Zentrale Leitstelle für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst, mehrere Notarztstandorte, drei Rettungswagenstandorte und eine Rettungsdienstschule. Die Rettungswagen des Eigenbetriebes fahren rund 25.000 Einsätze pro Jahr.